Terror in London: Hohe Sicherheitsstandards verhindern Anschläge nicht / Islamistische Täterstrukturen ermitteln / Informationen effektiv nutzen

(Birkenwerder) – Die Terror-Anschläge von London bestärken den Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) in seiner Forderung nach einer Anti – Terror – Datei als gemeinsame Datenbank für kritische Informationen zur Terrorbekämpfung. „Wir müssen die islamistischen Täterstrukturen ermitteln, um solche Taten verhindern zu können“, sagt dazu der BDK-Vorsitzende Klaus Jansen (Rhein¬bach): „London zeigt erneut, dass herkömmliche Methoden polizeilicher Arbeit wie Absperrung, Bestreifung, Objektschutz oder Videoüberwachung – selbst mit einer hohen Dichte wie in der britischen Hauptstadt - nicht vor einem Anschlag schützen!“

Der BDK ist sich mit allen Fachleuten darin einig, dass allein verstärkte Aufklärungs- und Ermittlungstätigkeit im Umfeld möglicher islamistischer Tätergruppierungen ein probates Mittel sind, um die erforderlichen Informationen bereits im Vorbereitungsstadium zu erlangen und dadurch Anschläge zu verhindern. Klaus Jansen: „Die immer wieder zu hörenden Aussagen, es bestehe zwar eine erhöhte Gefährdungslage, aber es gebe keine konkreten Hinweise, sprechen für sich!“ Auch im Fall London hatten die Sicherheitsbehörden in Europa den hohen Gefährdungsgrad des Londoner U-Bahnnetzes schon lange erkannt und entsprechende Maßnahmen getroffen.

„Im Gemeinsamen Terrorabwehrzentrum (GTAZ) in Berlin wird der Austausch von Informationen aus den Bereichen der Polizei, des Verfassungsschutzes und der Nachrichtendienste zur Be¬kämpfung des islamistischen Terrorismus aufgrund rechtlicher Hürden nicht konsequent genutzt“, sagt Jansen. Nach Ansicht des BDK müssen die Informationen über islamistische Täter¬strukturen in einer Datenbank allen beteiligten Behörden zur Verfügung stehen, „aber die internen Abschot¬tungen im GTAZ verhindern einen effektiveren Informationsaustausch!“

Quelle und Kontaktadresse:
Bund Deutscher Kriminalbeamter e.V. Bundesgeschäftsstelle (BDK) Theodor-Storm-Str. 17-18, 16547 Birkenwerder Telefon: 03303/500132, Telefax: 03303/503070