Teure Kfz-Versicherung muss nicht sein / Verbraucherzentrale Sachsen rät jedoch, nicht nur auf Prämie sondern auch auf Bedingungen zu achten
(Leipzig) - Die Zeit, in der der Versicherungsschutz für Autos jedes Jahr billiger wurde, scheint vorbei zu sein. Das trifft Verbraucher, die wegen der Wirtschaftskrise weniger Geld im Portemonnaie haben, besonders hart. "Wer in den nächsten Wochen von seinem Versicherer die Nachricht erhält, dass sich die Prämie für 2010 erhöhen soll, muss dennoch nicht unbedingt mehr zahlen", sagt Andrea Heyer, Versicherungsexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen und empfiehlt einen Tarifvergleich.
Viele Verbraucher haben aus Bequemlichkeit ihr Fahrzeug seit vielen Jahren bei derselben Gesellschaft versichert. Schließlich macht es ja auch wenig Sinn, bei jeder noch so geringen Prämiendifferenz von einem zum anderen Anbieter zu wechseln. Wenn der Versicherungsschutz künftig teurer werden soll, empfiehlt es sich zunächst, beim bisherigen Versicherer nachzufragen, ob sich durch einen Wechsel in einen neuen Tarif die Prämie reduzieren lässt. Ein paar Euro sind auf diesem Weg meistens zu sparen. Wem das nicht reicht, sollte sich anderweitig umschauen. " Eine jährliche Ersparnis von 50 Euro sind ein Betrag, ab dem sich ein Wechsel zu einem anderen Versicherer lohnen kann", meint Heyer.
Allerdings lohnt dabei auch ein Blick auf die Versicherungsbedingungen. Da haben sich die Versicherer in letzter Zeit viel einfallen lassen. Jedoch ist aus Verbrauchersicht nicht alles befriedigend, auch wenn die Werbung zunächst verheißungsvoll klingt. Sofern gewünscht, sollte man zum Beispiel die Bedingungen zum Rabattschutz genau lesen. Dieser soll bei einem Unfall die Rückstufung in ungünstigere Schadenfreiheitsklassen und - damit einhergehend - höhere Prämien verhindern. Dafür zahlt der Versicherungsnehmer einen Zuschlag. Trotzdem kann der Versicherer nach einer Schadenregulierung kündigen, was in einem der Verbraucherzentrale Sachsen bekannten Fall aus Bautzen auch erfolgte. Gemäß den Versicherungsbedingungen wurde dem Nachversicherer dieser Schaden mitgeteilt. Im Ergebnis wurde der Betroffene bei dem neuen Versicherer dann zurückgestuft und er hatte deshalb wieder mehr Geld für den Versicherungsschutz zu zahlen. Das Resümee in Bezug auf den Rabattschutz lautete: Außer Spesen nichts gewesen.
Wer sich über günstige Anbieter und Tarife für seinen Pkw informieren möchte, kann sich in der Verbraucherzentrale Sachsen beraten lassen.
Unter Nutzung eines anbieterunabhängigen Vergleichsprogramms der Stiftung Warentest können dabei individuelle Versicherungsvergleiche erstellt werden. Beratungstermine können montags bis freitags zwischen 9 und 16 Uhr unter der Telefonnummer 0180-5-79 7777 (Festnetzpreis 14 Cent/Min.; andere Mobilfunkpreise möglich, ab 1.3.2010 Mobilfunkpreis maximal 42 Cent/Min) vereinbart werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucherzentrale Sachsen e.V.
Pressestelle
Brühl 34-38, 04109 Leipzig
Telefon: (0341) 696290, Telefax: (0341) 6892826
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