Tickets im Discounter verleiten zum Fehlkauf / Absage an Wühltischverkäufe: Lufthansa startet Sonderverkaufsaktion mit den Reisebüros
(Berlin) Endlich durchschlägt einer den Knoten. Reisen sind zu kostbar, um über Discounter verramscht zu werden. So kommentierte Klaus Laepple, Präsident des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbands (DRV), die Absage der Deutschen Lufthansa an den Ticketverkauf über Discounter.
Gemeinsam mit den Reisebüros führt Lufthansa ab Donnerstag, 28. Juli 2005, eine Sonderverkaufsaktion durch. 900.000 Flugscheine zum Sonderpreis bietet die Fluggesellschaft bewusst nicht, wie einzelne andere Verkehrsunternehmen, in Discountern, sondern im qualifizierten Reisefachhandel und im Eigenvertrieb an.
DRV-Präsident Laepple: Das ist nicht nur für die Reisebüros, sondern vor allem auch für die Verbraucher eine gute Nachricht. Wer seine Tickets in Hau-Ruck-Aktionen exklusiv über Discounter verkauft, scheut doch nur den Vergleich. Deshalb sei die Entscheidung der Lufthansa eine kundenfreundliche Aktion. Discounter-Ticket-Angebote taugten weder für Privatreisende noch für Firmenkunden. Nur mit Schnäppchenpreisen am Wühltisch zu werben, ist Augenwischerei. Das verleitet Verbraucher zum Fehlkauf. Und sollen etwa Geschäftsreisende an der Kasse Schlange stehen und ihrem Finanzchef anschließen Kassenbons vorlegen?, stellte Laepple in den Raum.
DRV-Verbrauchertipp: Blanko-Tickets aus dem Supermarkt bergen ein Risiko in sich. Der Kunde bezahlt seinen Flug sofort bei Kauf. Er tritt in Vorleistung, erfährt zudem erst bei der Einlösung des Gutscheins, auf welchem Flug noch Platz für ihn frei ist. Der Deutsche Reisebüro und Reiseveranstalter Verband (DRV) empfiehlt, bei der Flugbuchung nicht nur auf den Preis zu achten. Es kommt auf die Gesamtkosten und den Zeitaufwand für die Reise an. Deshalb sollte der Kunde vor Buchung folgende Fragen stellen:
- Will ich zu einem bestimmten Datum und bestimmter Uhrzeit am Ziel sein?
- Welche Flugzeiten bietet die Airline an?
- Wo genau liegen Abflug- und Ankunftsflughafen?
- Wie lange dauern die Transfers zum Flughafen und was kosten sie?
- Welche Zusatzkosten können entstehen, etwa bei Bezahlung mit Kreditkarte?
- Welchen Service bietet die Fluggesellschaft?
- Muss ich den Flug möglicherweise umbuchen können?
- Wie hoch sind die Gesamtkosten?
DRV-Präsident Klaus Laepple betont: Im Discounter, zwischen Bierdosen und Knäckebrot, lassen sich diese wichtigen Fragen nicht beantworten. Wer im Discounter Tickets kauft, lässt sich hetzen. Wer sich bestmöglich entscheiden will, lässt sich beraten.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Reisebüro und Reiseveranstalter Verband e.V. (DRV)
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