Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.
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Tierversuche: „Nationale Reduktionsstrategie darf nicht in der EU versanden“

(Bonn/Berlin) - Bei einer Anhörung im Petitionsausschuss des Bundestags zu Affenversuchen äußerte die Bundestierschutzbeauftragte und Parlamentarische Staatsekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Silvia Breher, dass die innerhalb der Ampel-Regierung entwickelte nationale Reduktionsstrategie zu Tierversuchen „eingespielt und eingepreist in die EU-Strategie zur Reduktion“ sei*. Der Deutsche Tierschutzbund warnt daher eindringlich davor, die nationale Reduktionsstrategie gänzlich auf EU-Ebene auszulagern. Die unter Beteiligung von Forschung, Industrie und Tierschutzorganisationen erarbeite Reduktionsstrategie wurde bis heute nicht veröffentlicht. Dazu Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes:

„Die jetzt vorgebrachte Begründung — nationale Ergebnisse seien ohnehin „eingepreist“ in die EU-Strategie — lässt befürchten, dass der Bereich der tierversuchsfreien Methoden und Alternativverfahren de facto auf die EU abgeschoben wird. Damit droht ein Stillstand, der fatale Folgen hat: Millionen Tiere leiden weiterhin in Tierversuchen, während tierversuchsfreie Verfahren unzureichend gefördert werden.

Dass sich Deutschland auf EU-Ebene für die Reduktion von Tierversuchen einsetzt, ist wichtig. Nationale Fortschritte im Bereich tierversuchsfreier Wissenschaft dürften aber nicht durch Untätigkeit allein auf Brüssel verschoben werden. Wir fordern die Bundesregierung und das zuständige Bundeslandwirtschaftsministerium nachdrücklich auf, die nationale Reduktionsstrategie unverzüglich selbst zu veröffentlichen und umzusetzen. Dies wäre nicht nur ein Fortschritt für den Tierschutz, sondern auch ein Signal dafür, dass Wissenschaft und Ethik Hand in Hand gehen können. Ich warne ausdrücklich davor, sich stattdessen auf eine EU-Strategie zu verlassen, deren konkrete Umsetzung ungewiss ist.“


*Quelle: Deutscher Bundestag - Petentin: „Tierversuchsfreie Forschung ist die Zukunft“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V., In der Raste 10, 53129 Bonn, Telefon: 0228 604960

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