Pressemitteilung | IFK e.V. - Bundesverband selbständiger Physiotherapeuten

Tipps für schöne und gesunde Füße / Fuß- und Zehengymnastik beim Physiotherapeuten

(Bochum) - In Sandalen oder Flipflops bringt der schöne Sommer sie ans Licht – die verschiedenen Fußfehlstellungen, unter denen jeder zweite Deutsche leidet. Kein Wunder, müssen unsere Füße doch in einem 16-Stunden-Job oft Schwerstarbeit leisten. Häufigste Deformitäten sind Spreizfuß, Knick-Senk-Fuß, Hallux valgus, Hammerzehen oder auch der Klumpfuß. Für Betroffene sind Fußfehlbildungen nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern oft mit erheblichen Beschwerden und Schmerzen verbunden. Diese führen zu einem veränderten Gang oder zu Fehlbelastungen der Knie- und Hüftgelenke, so dass arthrotische Folgeerkrankungen entstehen können. „Im Kindesalter können therapeutische Fußgymnastik und spezielle Schuheinlagen eine Fehlstellung gut beheben und späteren Beschwerden vorbeugen“, erklärt Ute Repschläger, Vorsitzende des Berufsverbands selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e. V. Doch auch Erwachsenen hilft nicht nur eine Operation mit langwierigem Heilungsverlauf. Je nach Ausprägung kann der Physiotherapeut bereits durch Dehnung, Mobilisation oder Kräftigung der Fußmuskulatur eine Korrektur der Fehlstellung erzielen.

Operation oder Fußgymnastik?
Fußdeformitäten können angeboren sein, im Zusammenhang mit Erkrankungen entstehen oder im Laufe des Lebens durch falsches Schuhwerk erworben werden. Die häufigste Fehlbildung ist der Spreizfuß, bei dem es zu einer Absenkung der Fußmittelknochen kommt: Der Fuß verbreitert sich, Schuhe werden zu eng, es entstehen Hühneraugen, Schwielen oder Hammerzehen. Zudem treten beim Gehen und Stehen

meist Schmerzen auf. Das eingesunkene Quergewölbe kann operativ nicht korrigiert werden. Lediglich regelmäßige Fußgymnastik, spezielle Spreizfußeinlagen und das Vermeiden von engem Schuhwerk können helfen. Bei Kindern ist der Knick-Senkfuß die häufigste Fußdeformität. Hier weisen die Füße eine verstärkte X-Stellung der Ferse und Abflachung der Fußwölbung auf. In schweren Fällen kommt es zu Schmerzen, so dass eine nicht-operative Behandlung notwendig wird. „Der Therapeut führt dann eine spielerische Fußgymnastik mit Greifübungen der Zehen durch. Zudem sind barfuss laufen und spezielle Einlagen zu empfehlen“, so Ute Repschläger. Beim so genannten Hallux valgus kann hingegen nur eine operative Korrektur helfen, da sich der Großzeh nach außen richtet und eine Auswachsung des Mittelfußknochens auftritt. Dies gilt auch für den Hammerzeh mit seiner fixierten Krümmung des Zehenendgelenks, der lediglich im Frühstadium durch Fußgymnastik behandelt werden kann. Beide Zehenfehlstellungen bilden sich durch langjähriges Tragen zu enger Schuhe.
Klumpfuß bei Kindern

Der Klumpfuß ist eine Kombination von Spitz-, Sichel- und Hohlfuß. Betroffene gehen dabei fast ausschließlich auf dem Fußaußenrand. Es handelt sich bei Kindern um die zweithäufigste angeborene Missbildung, die bei Jungen doppelt so oft auftritt. Bleibt diese Fehlstellung unbehandelt, kann sie sich so verstärken, dass sich die Gelenke aus ihrer normalen Position verlagern. Hier ist meist eine frühzeitige Operation und anschließende langjährige Physiotherapie erforderlich. Tritt ein Spitzfuß – also ein Hochstand der Ferse – bei einer Halbseitenlähmung oder Spastik auf, können krankengymnastische Übungen bei der schwierigen Therapie sehr erfolgreich sein. „Die Spannung der Wadenmuskulatur wird gesenkt und die Unterschenkelmuskeln gedehnt, um den Fuß wieder in eine normale Position zu bringen“, erläutert Ute Repschläger. Ob bei schweren oder leichteren Fußfehlstellungen – gezielte krankengymnastische Übungen können helfen, die Füße für ihre schwere, tägliche Aufgabe zu trainieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband selbständiger Physiotherapeuten e.V. (IFK) Pressestelle Lise-Meitner-Allee 2, 44801 Bochum Telefon: (0234) 97745-0, Telefax: (0234) 97745-45

(sk)

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