Traube-Gutachten: Kraft-Wärme-Kopplung ökologisch und volkswirtschaftlich günstiger
(Berlin/Köln/Stuttgart) - Die kombinierte Erzeugung von Strom und Wärme in sogenannten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) ist nicht nur ökologisch, sondern auch volkswirtschaftlich günstiger als die getrennte Erzeugung. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktuelles Gutachten von Professor Dr. Klaus Traube und Dipl.-Ing. Wolfgang Schulz vom Bremer Energie Institut, das im Auftrag des Deutschen Städtetages, der Gewerkschaft ÖTV und des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) erstellt wurde. In der Untersuchung werden Beispiele gekoppelter Erzeugung mit insgesamt 40 Fällen getrennter Erzeugung aus volkswirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Sicht verglichen, ebenso wie die ökologischen Konsequenzen.
Das Gutachten bestätigt, dass die KWK eine der bedeutendsten Technologien zur kurz- und mittelfristigen Realisierung von CO2-Reduktionen ist und damit wesentlich zur Erfüllung der Kyoto-Verpflichtung einer 25%igen Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2010 beitragen kann. Der Präsident des Deutschen Städtetages Hajo Hoffmann: "Ein Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung ist für einen wirksamen Klimaschutz unbedingt notwendig. Wir fordern deshalb das Bundeswirtschaftsministerium auf, die Kraft-Wärme-Kopplung stärker zu fördern und damit auch einen Beitrag zur Sicherung der Zukunft der Stadtwerke zu leisten."
Auch bei der volkswirtschaftlichen Betrachtung erweist sich die Kraft-Wärme-Kopplung gegenüber der getrennten Erzeugung als überlegen. "Dieses Ergebnis ist wichtig", so Gerhard Widder, Präsident des VKU, "weil verschiedentlich behauptet wird, dass gegenüber modernen hocheffizienten Gut-Kondensationskraftwerken kombiniert mit Brennwertheizkesseln die gekoppelte Strom- und Wärmeerzeugung ökologisch kaum Vorteile, aber hohe ökonomische Nachteile hat." Ein anderes Bild ergibt die betriebswirtschaftliche Betrachtung. Nahezu alle KWK-Anlagen erweisen sich aufgrund der radikal gesunkenen Bezugskosten von Strom im liberalisierten Markt als unwirtschaftlich. Ohne gezielte Eingriffe der Politik, so die Auftraggeber, habe die KWK daher keine Chance. Der VKU, der Deutsche Städtetag, die ÖTV und auch die Regierungsfraktionen haben sich daher für ein KWK-Ausbaugesetz ausgesprochen mit dem Ziel, den KWK-Anteil am deutschen Stromverbrauch bis 2010 zu verdoppeln (statt 12 dann 24 Prozent).
Auf die beschäftigungspolitischen Konsequenzen weist der ÖTV-Vorsitzende Herbert Mai hin: "Ein KWK-Ausbaugesetz würde zahlreiche Arbeitsplätze sichern und wäre damit ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des Energiestandortes Deutschland bei geordneter Beendigung der Stromerzeugung in Kernkraftwerken." Erreicht werden könnte dies mit einer Quotenregelung für KWK-Strom verbunden mit einem Zertifikatshandel. Konkrete Vorschläge für die Ausgestaltung eines solchen Systems seien dem Bundeswirtschaftsministerium vorgelegt worden.
Gemeinsame Presseerklärung:
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