Pressemitteilung | BBU e.V. - Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz

Tschernobyl hat drastisch verdeutlicht, dass AKW unbeherrschbar sind

(Bonn/ Berlin) - Anlässlich des 36. Jahrestag der Atomkatastrophe in Tschernobyl (Ukraine, 26.4.2022) hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) seine Forderung nach der sofortigen Stilllegung aller Atomkraftwerke und sonstiger Atomanlagen bekräftig. "Gerade das AKW Tschernobyl hat drastisch verdeutlicht, dass Atomkraftwerke letztlich unbeherrschbar sind und zudem in Kriegszeiten in ungeahnter weise zerstört und unkalkulierbar werden können" Außerdem ist die so genannte zivile Nutzung der Atomenergie faktisch im engen Zusammenhang mit der militärischen Nutzung der Atomenergie zu sehen", betont BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz. Der BBU erklärt, dass die Tschernobyl-Katastrophe und ihre dauerhaften Folgen nicht in Vergessenheit geraten dürfen. "Aus umwelt- und friedenspolitischen Gründen müssen international alle Atomkraftwerke und Uranfabriken gestoppt werden", so Udo Buchholz Sorge bereitet dem BBU auch die ungelöste Atommüll-Entsorgung. "Wer nicht sagen kann, wo die vorhandenen Atommüllberge sicher für tausende Jahre bleiben sollen, darf keinen Gedanken an längere AKW-Laufzeiten verschwenden", fordert Buchholz. Und: "Mit Atomkraftwerken kann nicht gegen den Klimawandel vorgegangen werden!" Nach Auffassung des BBU muss die Bundesregierung die Betriebsgenehmigungen für die noch vorhandenen hiesigen Anlagen aufheben und muss sich auch international für einen sofortigen und umfassenden Atomausstieg einsetzen. Das Atommüllproblem darf nicht ständig verschärft werden und jede Atomanlage die gestoppt wird, kann nicht mehr militärisch genutzt werden.

Die aktuellen Proteste der Anti-Atomkraft-Bewegung rund um den Tschernobyl-Jahrestag richten sich gegen die noch laufenden Atomkraftwerke und Atomfabriken im In- und Ausland, gegen die damit verbundenen Atomtransporte und auch gegen den Uranabbau, der z. B. in Kanada oder Australien die Basis für den Betrieb von Atomanlagen darstellt. Der BBU weist darauf hin, dass auch rund um den diesjährigen Tschernobyl-Jahrestag in vielen Städten an die Atomkatastrophe in Tschernobyl erinnert und vor dem Weiterbetrieb von AKW und Atomfabriken gewarnt wird. Am Sonntag wurde bereits vor dem AKW Brokdorf demonstriert, das Ende 2021 stillgelegt wurde. Das AKW Brokdorf war viele Jahre immer wieder das Ziel von großen Anti-Atomkraft-Demonstrationen. Weitere Aktionen finden direkt am Tschernobyl-Jahrestag statt, so u. a. auch an den Atomstandorten Lingen (Schweigekreis, 18 Uhr, Altes Rathaus und Informationsveranstaltung um 19.30 Uhr im Waldhotel) und Neckarwestheim (Mahn- und Protestaktion, Tor 1 des AKW).

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU) Udo Buchholz, Pressereferent Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn Telefon: (0228) 214032, Fax: (0228) 214033

(ss)

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