Pressemitteilung | Union mittelständischer Unternehmen e.V. (UMU)

Tsunami-Warnung für Familienbetriebe

(München) - Die Liste der Kollateralschäden bei der zwingenden Bekämpfung der Coronavirus-SARS-CoV-2-Pandemie ist lang. Neben unzähligen, schwerwiegenden Konsequenzen im privaten und häuslichen Umfeld dramatisieren sich die Überlebenskämpfe im Einzelhandel, dem Gastgewerbe, bei den Solo-Selbständigen und den Kleinstunternehmen. Also weite Teile des Mittelstands, richtiger Weise als das Rückgrat der freien deutschen Marktwirtschaft bezeichnet, und damit auch viele Mitglieder des bundesweit tätigen Verbandes Union Mittelständischer Unternehmen (UMU) e.V. - Wir Eigentümerunternehmer.

Wir haben oftmals interveniert, als die Regeln für die Unterstützungsleistungen im Finanz- und Wirtschaftsministerium verfasst wurden. Die beschlossenen Regeln sind nach wie vor zu kompliziert, auch weil sie die Einschaltung von Steuerberatern erfordern, die 10 Prozent der Förderung erhalten sollen. Aber schlimmer noch - von den EUR 15 Milliarden Fördermittel ab November sind bis heute kaum 10 Prozent ausbezahlt worden. Der Exodus vieler Unternehmen steht an, denn auch die einmal geforderte 3-Monats-Überlebens-Rücklage von Unternehmen ist vielerorts Ende Januar aufgebraucht.

Nun droht aber ein weiterer "Tsunami" die Familienunternehmen in Erbfolge hinweg zu spülen:
Denn viele Familienunternehmen wurden vererbt mit der Auflage den Betrieb fortzuführen, um so unter strengen Auflagen die generell viel zu hohe Erbschaftsteuerlast zu minimieren. So sollten Arbeitsplätze und Investitionen in die Zukunft sichergestellt werden.
In den Gesetzesauflagen heißt es daher: Wird der Betrieb mindestens 5-7 Jahre weitergeführt, kann die Steuer um 85 Prozent - 100 Prozent gesenkt werden. Dazu sind einige wichtige Bedingungen zu erfüllen. Maßgeblich ist dabei der Erhalt der Arbeitsplätze und die Fortzahlung der Löhne und Gehälter an die Angestellten.

Nun aber setzen die Maßnahmen der seit über einem Jahr wiederkehrenden Lockdowns der Wirtschaft und hier insbesondere den Klein- und Mittleren Unternehmen (KMU) dermaßen zu, dass genau die Familienunternehmen, die sich zur Fortführung des Unternehmens unter oftmals schwierigen Bedingungen verpflichtet haben, in lebensbedrohliche Situationen geraten. Denn die Kombination von ausbleibender Unterstützung, der übermäßigen Förderung der Großbetriebe und der Marktzusammenbruch an vielen Stellen, oft noch in Verbindung mit Problemen in den Lieferketten, sind eine große Bedrohung, die sich in den kommenden Monaten klar herausstellen wird. Zu einem Zeitpunkt, zu dem es dann oft zu spät sein wird, sagt Yorck Otto, Präsident der UMU.

Wir unterstützen daher die Bemühungen des Parlamentskreises Mittelstand im Deutschen Bundestag und der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU/CSU, die eine unverzügliche Verstärkung einer wirtschaftsfreundlichen Politik und eine rasche Ausführung der zugesagten Unterstützungsleistungen anmahnen.

Dazu gehört aber nunmehr auch die sofortige Einführung und Anpassung der entsprechenden Regelungen für die Familienunternehmen in Erbfolge, damit diese wichtige Gruppe der deutschen Wirtschaft nicht untergeht.

Quelle und Kontaktadresse:
Union mittelständischer Unternehmen e.V. (UMU) Pressestelle Edelsbergstr. 8, 80686 München Telefon: (089) 570070, Fax: (089) 57007260

(ds)

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