„TUI und Thomas Cook belasten Agenturen über Gebühr“ / DRV-Vorstand Säule A fordert zu schnellstmöglichen Gesprächen auf

(Berlin) - Der Vorstand der Säule A (Mittelständische Reisebüros) im Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verband (DRV) rügt die Vertriebskonditionen 2005/06 von TUI und Thomas Cook. Die jetzt vorgelegten Provisionsmodelle hätten zu nie dagewesenen Protesten im Vertrieb geführt, teilte DRV-Vorstand Magdalene Hieke den Branchenführern mit. „TUI und Thomas Cook haben mit ihren Vertriebskonditionen die Reisebüros ins Mark getroffen.“ Die Vertreter der mittelständischen Reisebüros rufen die Branchenführer zu schnellstmöglichen Gesprächen auf, um über gezielte Verbesserungen der Vertriebskonditionen zu sprechen.

Zu den zentralen Forderungen der mittelständischen Reisebüros zähle unverändert die Abschaffung des Malus, betonte Hieke. Die Aussage, dass ein Umsatzminus ausschließlich durch Wegsteuern entstehe, sei

nicht haltbar. Hänge doch der Reisebüro-Umsatz massiv von Faktoren ab, die eine Agentur nicht beeinflussen kann. Dazu zählten Naturkatastrophen, Terror, verstärkter Direktvertrieb der Veranstalter und ihrer Tochterunternehmen, die wirtschaftliche Situation der Verbraucher und der Trend zur Buchung von Einzelleistungen. „Dadurch kann eine Agentur schnell unverschuldet vom Malus getroffen werden“, warnte Hieke.

Der Vorstand der DRV-Säule A kritisiert zudem die „völlige Intransparenz der TUI-Vertriebskonditionen". Weil TUI die Berechnungsgrundlagen für die Provision geändert hat und viele Sonderfälle definiert, „ist auf dieser Grundlage ein Vergleich mit dem Vorjahr ebenso unmöglich, wie eine verlässliche Planung für das neue Geschäftsjahr“, resümierte Magdalene Hieke.

Thomas Cook erntete – ebenso wie TUI – massive Kritik für die Malusregel. Thomas Cook-Agenturen können bei einem Umsatzminus bis zu 2,5 Prozent Provision verlieren. Dadurch kann ein Reisebüro, das zum Beispiel von 600.000 Euro um 20 Prozent auf 480.000 Euro Umsatz zurückfällt, bei einer Provision von 8,5 Prozent landen, während eine Neuagentur bereits ab 135.000 Euro Umsatz zehn Prozent Provision erhält. „Das ist nicht hinnehmbar“, sagte Magdalene Hieke mit Hinweis auf Thomas Cooks jüngste Vertriebsaktionen mit anderen Partnern zu Lasten der Reisebüros.

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