Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

Über 5.000 Beschäftigte machen sich für Weiterbildung stark / „Weiterbildung sichern – Perspektiven schaffen

(Frankfurt am Main) – Für die Weiterbildung haben sich heute über 5.000 Beschäftigte in fast 40 Städten der Republik stark gemacht. Die Aktionen, zu denen die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und ver.di aufgerufen hatten, standen unter dem Motto „Weiterbildung sichern – Perspektiven schaffen“. „Arbeitslose müssen auch künftig die Chance haben, sich zu qualifizieren. Nur so können sie wieder einen Arbeitsplatz bekommen “, sagte GEW-Weiterbildungsexpertin Ursula Herdt am 06. Dezember in Frankfurt a.M.

Sie kritisierte die Mittelkürzungen im Weiterbildungsbereich und die neue Strategie der Bundesagentur für Arbeit (BA). „Seit Anfang 2003 ist die Zahl der beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen halbiert worden. Dabei finden weit über 50 Prozent der Teilnehmer nach der Qualifikation einen Arbeitsplatz“, stellte Herdt fest. Die BA setze jetzt auf schnelle und billige Trainings. Dies gehe zu Lasten auf nachhaltige Qualifikation ausgelegter Maßnahmen. „Lang-zeitarbeitslose haben keine Chance mehr“, unterstrich die Weiterbildungsexpertin.

Sie wies auf die verheerenden Konsequenzen für die Beschäftigten in der Weiterbildungsbranche hin. „30.000 Arbeitsplätze sind bereits abgebaut worden. Die GEW rechnet damit, dass bis Ende 2005 weitere 15.000 Stellen vernichtet werden. Die Branche ist im freien Fall“, sagte Herdt. Gleichzeitig würden die Beschäftigten mit Lohndumping unter Druck gesetzt. Die Einkommen seien bis zu 25 Prozent gesunken. „Pädagogen und Ausbilder, die im Vollzeitjob Jugendmaßnahmen anbieten, verdienen nur noch 1.800 Euro im Monat“, betonte die Gewerkschafterin.

„Die Expertenkommission ‚Finanzierung Lebenslangen Lernens’ hat im Sommer Wege aufgezeigt, wie das Weiterbildungssystem in Deutschland künftig aussehen und bezahlt werden kann. Die Politik ist gut beraten, diese Vorschläge aus der Schublade zu holen“, sagte Herdt. Um mit den Anforderungen einer sich rasant entwickelnden Gesellschaft Schritt halten zu können, sei ein lebenslanger Lernprozess notwendig. „Wir setzen uns für eine Weiterbildungspolitik ein, die sich an qualitativen Kriterien orientiert und sich nicht ausschließlich betriebs-wirtschaftlichem Denken beugt.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt Telefon: 069/78973-0, Telefax: 069/78973-201

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