Pressemitteilung | CARE Deutschland e.V.

Ukraine: CARE fordert mehr Unterstützung für Frauen und Mädchen

(Bonn) - Anlässlich des heute stattfindenden Humanitarian Senior Officials Meetings (SOM) in Brüssel, organisiert von der Generaldirektion Katastrophenschutz und Humanitäre Hilfe (ECHO) der Europäischen Kommission, betont die internationale Hilfsorganisation CARE die entscheidende Bedeutung nachhaltiger humanitärer Hilfe für alle vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine, insbesondere Frauen und Mädchen.

Durch den anhaltenden Krieg sind vor allem Frauen und Mädchen einem erhöhten Risiko geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt. Laut dem von den Vereinten Nationen vorgelegten Hilfsplan für die Ukraine werden in diesem Jahr 2,5 Millionen Menschen aufgrund von geschlechtsspezifischer Gewalt auf Unterstützung angewiesen sein. Die geplante Finanzierung von Hilfe wird jedoch nur für etwa ein Drittel der Betroffenen, also 811.000 Menschen, ausreichen.

"Die zivile Infrastruktur gerät intensiver und häufiger unter Beschuss, und die Not der Menschen wird zunehmend größer. Binnenvertriebene Frauen, Kinder und ältere Menschen, die bereits ihr Zuhause verlassen hatten und sich im Land auf der Flucht befinden, sind gezwungen, in ihre Häuser zurückzukehren, oft in gefährliche Regionen, weil sie keine angemessene Hilfe erhalten. Dennoch sehen wir einen Rückgang der Geberunterstützung in der Ukraine", sagt Franziska Jörns, stellvertretende CARE-Länderdirektorin in der Ukraine. "Ohne verlässliche Unterstützung könnten sich die Risiken wie sexuelle Ausbeutung, Missbrauch und Belästigung gerade für Frauen und Mädchen weiter erhöhen und den Überlebenden von geschlechtsspezifischer Gewalt, die durch zwei Jahre Krieg, Vertreibung und Entbehrung bereits erschöpft und traumatisiert sind, noch mehr Schaden zufügen."

Insbesondere ukrainische Frauenrechts- und frauengeführte Organisationen leisten lebenswichtige Hilfe für Überlebende von geschlechtsspezifischer Gewalt. Eine Förderung dieser lokalen Organisationen ist deshalb dringend notwendig. Neben ausreichender Finanzierung müssen Frauenorganisationen außerdem umfassend in humanitäre Entscheidungen miteinbezogen werden. Andernfalls bedeutet dies oft, dass die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen nicht berücksichtigt werden.

CARE fordert die Geber dazu auf, die Mittel insbesondere für Maßnahmen zur Prävention und Hilfe für Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt umfassend bereitzustellen.

Quelle und Kontaktadresse:
CARE Deutschland e.V., Corinna Henrich Medienreferentin, Siemensstr. 17, 53121 Bonn Telefon: 0228 975630, Fax: 0228 9756351

(jg)

NEWS TEILEN: