Pressemitteilung | Zahnärztekammer Hamburg

Umfrage: Veränderungen bei der Versorgung mit Zahnersatz

(Hamburg) - Immer mehr Hamburger Zahnärzte bieten ihren Patienten notgedrungen Zahnersatz aus Fernost an und steigen auf preiswertere Legierungsformen für Kronen und Brücken um. Dies ist ein Ergebnis des Januar-Politbarometers der Hamburger Zahnärzte. „Die wirtschaftliche Lage vieler unserer Patienten und andere Aspekte zwingen aber leider viele meiner Kolleginnen und Kollegen zu diesen unerfreulichen Zugeständnissen“, erklärte dazu Dr./RO Eric Banthien, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hamburg.

Das seit drei Jahren geltende Festzuschusssystem für Versicherte einer gesetzlichen Krankenkasse habe sich allerdings bewährt und sei Vorbild für andere medizinische Systeme, für diese Entwicklung sei es nicht verantwortlich, betonte Dr./RO Banthien. Öffentliche Erklärungen von Krankenkassen über die scheinbaren Nachteile der Festzuschüsse und die Einrichtung von Zahnersatz-Versteigerungen im Internet haben nach seiner Meinung zu einer breiten Verunsicherung unter den Patienten geführt.

Dr./RO Banthien: „Kronen, Brücken und Prothesen sollten individuell, dauerhaft und biologisch unbedenklich von uns Zahnärzten im Team mit einem erfahrenen Zahntechniker angefertigt werden.“ Weil Krankenkassen eine zahntechnische Versorgung im Ausland empfehlen und bezuschussen, weil Reisebüros Pauschalangebote für eine Implantatversorgung am Schwarzen Meer organisieren – müssen die Hamburger Zahnärzte auf diese Entwicklung auch reagieren.

So gab ein Viertel der befragten Zahnärzte an, auch Zahnersatz aus dem Ausland einzugliedern. Zwei Drittel der Zahnärzte wählen auch verstärkt preiswertere Nichtedelmetalle statt bewährter Goldlegierungen als Basis einer Krone oder Brücke. Andere Zahnärzte bieten Ratenzahlungen oder andere Finanzierungshilfen an oder sie empfehlen eine Zahnzusatzversicherung. Oder sie investieren noch mehr Zeit in die (schlecht bezahlte) Aufklärung und überzeugen so ihre Patienten von einer höheren Qualität.

In der Befragung wurde von vielen Zahnärzten aber auch deutlich gemacht, dass sie von ihren hohen Qualitätsmaßstäben nicht abweichen wollen. Sie wollen keine „Discounterlösung“, sondern weiterhin nur „kompromisslos Qualität“ liefern.

Quelle und Kontaktadresse:
Zahnärztekammer Hamburg Pressestelle Möllner Landstr. 31, 22111 Hamburg Telefon: (040) 7334050, Telefax: (040) 7325828

(el)

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