Umfrage zum Ladenschluss unter BDS-Mitgliedern / BDS-Präsidentin Dorothea Störr-Ritter: Keine generelle Sonntagsöffnung, aber zwei verkaufsoffene Sonntage ohne Bürokratie
(Stuttgart) - Bei einer weiteren Liberalisierung des Ladenschlussgesetzes, wie sie von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement angestoßen wurde, sollte der Sonntag grundsätzlich ausgenommen bleiben, dies forderte BDS-Präsidentin Dorothea Störr-Ritter. Sie plädierte allerdings dafür, die bestehenden Regelungen flexibler zu gestalten. Der Sonntag ist als Tag der Ruhe und Erholung gesetzlich zu schützen. Gewerbetreibende sollten aber die Möglichkeit haben, zweimal im Jahr auch unabhängig von traditionsreichen Veranstaltungen, wie es die jetzige Vorschrift besagt, an Sonntagen ihre Geschäfte zu öffnen. Dies würde die Attraktivität der Innenstädte stark erhöhen, so Störr-Ritter.
Dass der Ladenschluss ein wichtiges Thema für den selbständigen Mittelstand ist, verdeutlicht die hohe Beteiligung an einer aktuelle Umfrage des BDS Baden-Württemberg. Der Landesverband hatte Ende April das Stimmungsbild unter 1275 kleineren und mittleren Betrieben branchenübergreifend ermittelt. Dabei gibt es mit fast 80 Prozent einen klaren Trend gegen die völlige Freigabe an Sonn- und Feiertagen. Insgesamt befürworten dies nur rund 21 Prozent der Mitglieder, im Handel sogar nur rund 10 Prozent. 50,2 Prozent aller Befragten befürworten eine Regelung mit bis zu 2 verkaufsoffene Sonntagen ohne besonderen Anlass. 28,7 Prozent plädieren für die bestehende Regelung mit insgesamt bis zu vier verkaufsoffenen Sonntagen in Zusammenhang mit einem besonderem Anlass. Die Regelungen sollten auf kommunaler Ebene getroffen werden können.
Die Abschaffung des Ladenschlussgesetzes an Werktagen (Montag bis Samstag) wird von den Befragten unterschiedlich bewertet. 42,1 Prozent der Befragten sind für eine völliger Freigabe der Ladenöffnungszeiten an Werktagen, 35,5 Prozent sprechen für die Beibehaltung der jetzigen Ladenöffnungszeiten aus. Für ca. ein Fünftel (22,4Prozent) aller Mitglieder gehen die jetzigen Öffnungszeiten schon zu weit.
Es zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den betroffenen Einzelhandelsunternehmen und den Unternehmen aus anderen Branchen. Während im Einzelhandel nur rund 24 Prozent für die völlige Freigabe stimmen, und 33 Prozent schon die jetzigen Öffnungszeiten am liebsten wieder zurückdrehen möchten, zeigt sich beim Rest der befragten Mitglieder (ohne Einzelhandel) mit 54 Prozent eine Mehrheit für die völlige Freigabe an Werktagen. Noch deutlicher plädieren die Dienstleister und Freien Berufe innerhalb des BDS für eine vollständige Freigabe. Knapp 65 Prozent würden die Öffnungszeiten an Werktagen am liebsten ganz abschaffen. Die enge Haltung der kleineren Einzelhändler kommt nicht daher, dass sie nicht für ihre Kunden da sein wollen, sondern weil sie es sich aus Kostengründen nicht leisten können, weitere Mitarbeiter für verlängerte Öffnungszeiten einzustellen, zeigt Störr-Ritter Verständnis für die Haltung. Sie kündigte an, das Thema beim kommenden Landesverbandstag ausführlich zu diskutieren.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Selbständigen - Deutscher Gewerbeverband (BDS-DGV), Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Taubenheimstr. 24, 70372 Stuttgart
Telefon: 0711/954668-0, Telefax: 0711/954668-33
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