Umgehend einheitlichen Luftraum schaffen / Reisebranche unterstützt Forderungen von EU-Kommissar Kallas
(Berlin) - Der Deutsche ReiseVerband (DRV) sieht sich in seinen Forderungen nach unverzüglicher Umsetzung des einheitlichen Luftraumes in Europa bestätigt. Der für Verkehr zuständige Vizepräsident bei der EU-Kommission, Siim Kallas, hat an diesem Donnerstag, 11. Oktober 2012, unzureichende Fortschritte bei der Schaffung dieses Single European Sky (SES) angeprangert "Nach mehr als zehn Jahren sind die Kernprobleme noch immer dieselben: zu wenig Kapazität, was potenziell negative Auswirkungen auf die Sicherheit hat, zu einem zu hohen Preis", warnte er und fügte hinzu "die versprochenen Verbesserungen sind nicht eingetreten." Daher kündigte er notfalls Vertragsverletzungsverfahren gegen EU-Mitgliedsstaaten an, die die EU-Vorgaben bisher nicht umgesetzt haben.
Die deutsche Reisebranche fordert die politischen Verantwortlichen deshalb erneut auf, den einheitlichen europäischen Luftraum zu forcieren: "Die Politik in Deutschland und Europa muss dieses Thema mit höchster Priorität verfolgen - sonst droht dem Flugverkehr in Europa am Ende der Kollaps mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Volkswirtschaft. Leidtragende ist damit auch jeder einzelne Urlauber und Geschäftsreisende" befürchtet DRV-Präsident Jürgen Büchy. Würde das Projekt umgesetzt, könnten Flugrouten effizienter geplant werden. Neben unnötigen Kosten in Höhe von mehreren Milliarden Euro könnten auch erhebliche Mengen an Kerosin und damit CO2-Emissionen eingespart werden. "Davon würde auch die Umwelt profitieren und die Reisebranche in ihrem Bestreben für nachhaltiges Wirtschaften unterstützt", so Büchy.
Hintergrund: Das derzeitige Flugsicherungssystem ist an nationalen Grenzen orientiert und die Basistechnologie stammt aus den 1950er Jahren. Die Lösung sieht die EU-Kommission in der Modernisierung des europäischen Luftraums, bei der eine europaweite Flugsicherung und ein übergeordnetes Flugverkehrsmanagementsystem realisiert wird - der sogenannte Single European Sky (SES). Dadurch könnten die Luftraumkapazität verdreifacht, die Sicherheit um den Faktor zehn verbessert, die Umweltauswirkungen um zehn Prozent reduziert und die Kosten des Flugverkehrsmanagements um 50 Prozent verringert werden.
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