Pressemitteilung | Deutscher Reiseverband e.V. (DRV)

Umsatz über Reisebüros wieder gestiegen / Fünfprozentiges Plus für Touristik- und Geschäftsreise-Agenturen

(Berlin) - Deutschlands Reisevertrieb ist 2010 nach den Absatzeinbrüchen im Krisenjahr 2009 wieder auf Expansionskurs zurückgekehrt. Sowohl die Touristik- als auch Geschäftsreisebuchungen nahmen wieder zu, so dass über die stationären Reisebüros und über den Onlinevertrieb wieder mehr Umsatz erzielt wurde. Dies ergeben die jüngsten Auswertungen des Deutschen ReiseVerbands (DRV), der die Branchenstatistik zum Auftakt seiner 60. Jahrestagung im marokkanischen Urlaubsort Agadir präsentierte. Demnach erzielte der gesamte Reisevertrieb im gerade beendeten Touristikjahr 2009/10 (Stichtag 31. Oktober 2010) gegenüber dem Krisenjahr 2008/09 insgesamt ein rund fünf prozentiges Umsatzplus. Besonders das im Vorjahr stark zurückgegangene Geschäftsreisesegment zieht wieder deutlich an. Laut Auswertungen des DRV-Expertenkreises Statistik und Marktforschung beläuft sich der Umsatz des Reisevertriebs 2009/10 (im Zeitraum 1. November bis 31. Oktober) damit auf insgesamt rund 20,2 Milliarden Euro (Vorjahr 19,3 Milliarden Euro). Die Agenturen wickeln zusätzlich auch den größten Teil des IATA-Flugticket-Umsatzes ab: Dieser belief sich von Januar bis Oktober 2010 auf 7,8 Milliarden Euro (im Vorjahreszeitraum knapp sieben Milliarden Euro).

Auf die einzelnen Betriebstypen aufgeteilt, bedeutet dies: Die stationären Büros, die sich auf das reine Touristik-Geschäft konzentrieren oder das Vollsortiment anbieten (mit Touristik-, Bahn- und Fluggeschäft), haben rund ein Prozent mehr Umsatz erzielt. Die Geschäftsreisebüros verzeichnen über 14 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr. Die Rückgänge im Business Travel aus dem Vorjahreszeitraum sind damit zwar noch nicht ausgeglichen, die Vorzeichen für die weitere Erholung sind jedoch gut. In diese Gesamtbetrachtung fließen sowohl die Online-Umsätze als auch die der stationären Vertriebstellen ein.

Besonders gefragt waren im Zeitraum November 2009 bis Ende Oktober 2010 bei den Reisebürokunden All-Inclusive-Reisen, Ziele in Deutschland und auf der Fernstrecke sowie Kreuzfahrten. Die USA punktete aufgrund des günstigen Dollar-Wechselkurses sowie die Türkei und Ägypten aufgrund des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses und des großen All-Inclusive-Angebots. Im Business Travel zog besonders das interkontinentale Geschäft in Richtung Asien und USA wieder an.

Der trotz gesunkener Reisepreise im vergangenen Touristikjahr gestiegene Umsatz verdeutlicht, dass mehr Kunden als im Vorjahreszeitraum ihre Reisen 2010 beim Fachverkäufer im Reisebüro buchten. "Ungeachtet der gestiegenen Nachfrage nach Veranstalterreisen ist die wirtschaftliche Lage in den Reisebüros noch immer angespannt", kommentiert DRV-Präsident Klaus Laepple die optimistisch stimmenden Ergebnisse. Die Umsatzrückgänge 2008/2009 haben viele Reisebüros finanziell stark belastet, denn die Vergütung der Agenturen erfolgt per Provision, die sich prozentual nach der Umsatzhöhe bemisst. Doch die Vorzeichen für eine weitere Erholung sind gut, da die Konsumbereitschaft der Bundesbürger mit dem wirtschaftlichen Aufschwung weiter wächst.

Außerdem sieht Verbandspräsident Laepple die Reisebüros nicht nur aus der Wirtschaftskrise gestärkt hervorgehen, sondern vor allem auch durch das positive Image während und nach der diesjährigen Aschewolke. Laepples Fazit: "Das Reisebüro bleibt trotz zunehmender Konkurrenz durch mehr Vertriebswege bei den Kunden der dominierende Kanal für die Buchung ihrer Urlaubsreisen." Gering bleibt der Anteil des Absatzes über die alternativen Vertriebswege der Discounter oder Direktanbieter.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher ReiseVerband e.V. (DRV) Sibylle Zeuch, Pressesprecherin Schicklerstr. 5-7, 10179 Berlin Telefon: (030) 28406-0, Telefax: (030) 28406-30

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