Pressemitteilung | IFK e.V. - Bundesverband selbständiger Physiotherapeuten

Umsatzeinbrüche im ersten Quartal 2004 / Physiotherapiepraxen spüren Folgen der Gesundheitsreform

(Bochum) - In nahezu allen Gebieten der Kassenärztlichen Vereinigungen wurde in den ersten drei Monaten des Jahres 2004 deutlich weniger Physiotherapie verordnet. Dies bedeutet für Praxisinhaber Umsatzeinbrüche, die insbesondere im Osten immer dramatischer werden. Dies wirkt sich dort auch deshalb besonders stark aus, weil im Osten der durchschnittliche Rezeptwert immer noch ca. 30 Prozent unter dem Rezeptwert in Westdeutschland liegt.

In Berlin-Ost wurden im ersten Quartal knapp 20 Prozent weniger Rezepte für Krankengymnastik und Physiotherapie ausgestellt. Bei den Umsatzeinbrüchen führt im Osten Brandenburg mit 19,29 Prozent, dicht gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (18,96 Prozent) und Thüringen (18,54 Prozent). Insgesamt verzeichnen die Physiotherapiepraxen in allen sechs Ost-Gebieten zweistellige Umsatzrückgänge.

Nicht weniger alarmierend sind allerdings auch die Zahlen in Norddeutschland, hier vor allem in Hamburg (-17,36 Prozent), Bremen (-12,18 Prozent) und Schleswig-Holstein (-8,06 Prozent). Empfindliche Umsatzeinbußen erleiden in Westdeutschland vor allem auch die Praxen in Berlin-West (9,28 Prozent), Westfalen-Lippe (8,46 Prozent) und Hessen (7,57 Prozent).

Die Folgen der Gesundheitsreform und der Patientenrückgang in den Arztpraxen schlagen also bereits voll auf die Physiotherapie durch: In Ostdeutschland beträgt der Umsatzrückgang im ersten Quartal 2004 gegenüber dem ersten Quartal 2003 durchschnittlich 16,19 Prozent, der Rezeptrückgang 16,62 Prozent. In den Westländern beträgt der Umsatzrückgang durchschnittlich 5,11 Prozent, der Rezeptrückgang 5,54 Prozent.

Damit verstetigt sich ein Trend, der sich bereits mit einem Umsatzeinbruch im Januar angekündigt hat. Für den IFK ist dies Anlass zur Sorge: Auch ohne die neuen Heilmittelrichtlinien, die ab dem 1. Juli 2004 für weitere Verunsicherung im Heilmittelbereich sorgen werden, wird bereits im Vorfeld deutlich weniger Physiotherapie verordnet, ohne dass hierfür medizinische Gründe ersichtlich sind.

Exakt auf diese negative Folge der Gesundheitsreform hatte der IFK bereits frühzeitig hingewiesen. Wichtiger denn je ist somit, dass die Neufassung der Heilmittelrichtlinien exakt vorbereitet wird, so dass Patienten und Ärzte nicht noch weiter verunsichert werden. Der IFK ist diesbezüglich auf allen Ebenen aktiv.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband selbständiger Physiotherapeuten e.V. (IFK) Liese-Meitner-Allee 2, 44801 Bochum Telefon: 0234/97745-0, Telefax: 0234/97745-45

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