Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Umweltprämie für Altautos wirksamste Konjunkturmaßnahme / Huber: Strukturwandel in der Automobilindustrie nicht dem Markt überlassen

(Frankfurt am Main) - Die IG Metall sieht sich durch Berechnungen des Statistischen Bundesamtes in ihrer positiven Bilanz der Umweltprämie für Altautos bestärkt. "Die Umweltprämie ist bis jetzt die wirksamste Maßnahme des Konjunkturprogramms II", sagte Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Donnerstag (27. August 2009) in Frankfurt. Mit der Umweltprämie habe die Regierung einen schnellen und gezielten konjunkturellen Impuls gesetzt. "Dieser zeitlich befristete Schritt war und ist volkswirtschaftlich richtig. Angesichts der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise waren kurzfristige Anreize beim Konsum notwendig, um die Konjunktur anzukurbeln und den Abschwung zu bremsen", betonte Huber.

Die IG Metall sieht sich durch am Donnerstag (27. August 2009) veröffentlichte Daten des Statistischen Bundesamtes zum privaten Verbrauch bestätigt, wonach die Ausgaben für den Kauf von Kraftfahrzeugen im ersten Halbjahr um 23 Prozent zugenommen haben. Die Umweltprämie trage auch zur Sicherung der Arbeitsplätze in der Autoindustrie bei. Nach einer Analyse der IG Metall werden durch die Umweltprämie rund 200.000 Menschen in der deutschen Automobilindustrie vor Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit bewahrt.

Mittelfristig stünden die Unternehmen und ihre Beschäftigten der Branche vor einem technologischen Wandel, den es zu gestalten gelte. "Wir dürfen die Augen nicht vor den sozialen Folgen verschließen. Wir müssen heute etwas tun, damit wir morgen nicht die Scherben aufkehren", mahnte Huber. Der Gewerkschafter forderte die Regierung auf, alle Akteure an einen Tisch zu bringen und über Maßnahmen zu beraten. "Der industrielle Wandel darf nicht dem Markt überlassen werden. Gestalten ist eine Kernaufgabe des Staates", sagte Huber. Deutschland solle sich ein Beispiel an den USA nehmen, wo der Staat Milliarden in den Strukturwandel investiere. "Wenn wir jetzt nicht aktiv werden, ist der Zug im internationalen Wettbewerb abgefahren."

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall Vorstand (IG Metall) Georgios Arwanitidis, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Wilhelm-Leuschner-Str. 79, 60329 Frankfurt am Main Telefon: (069) 6693-0, Telefax: (069) 6693-2843

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