Ungebrochenes Wachstum in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie
(Frankfurt am Main) - Die IG Metall erwartet für das laufende Jahr in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie ein Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent. Damit mache die ostdeutsche Metall- und Elektroindustrie weiterhin mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten auf sich aufmerksam, heißt es in der Analyse der Wirtschaftsabteilung der IG Metall, die am Donnerstag in Frankfurt veröffentlicht wurde. Im Jahr 2004 sei ein Umsatzwachstum von 9,3 Prozent erreicht worden. Für die Stabilität des längerfristigen Aufwärtstrends sprechen eindeutig die Investitionspläne der Unternehmen, die in den Kernbereichen der Metall- und Elektroindustrie eine Aufstockung der Investitionen vorsehen. Die Auftragseingänge lagen in den ersten fünf Monaten des Jahres 2005 um 6,4 Prozent über Vorjahresniveau.
Das starke industrielle Wachstum gehe mit hohen Produktivitätszuwächsen einher. Im Jahr 2004 lag die Produktivitätssteigerung im Osten mit plus 9,2 Prozent deutlich höher als im Westen mit plus 6,1 Prozent. Für große Teile der neuen Länder sei das Wort "Deindustrialisierung" zu streichen, heißt es in der Analyse. In Sachsen und Thüringen gebe es mittlerweile mehr Arbeitsplätze pro Einwohner in der Industrie als in den westdeutschen Bundesländern Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein. Nach Angaben der IG Metall sind die Betriebe hoch wettbewerbsfähig, wie die kräftigen Zuwächse gerade auch bei den Exporten zeigten. Die Lohnstückkosten in der Industrie liegen inzwischen fast zehn Prozent unter westdeutschem Niveau.
Dem gegenüber stehe die weiterhin sehr hohe Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland mit 1,6 Millionen Menschen und einer Quote von 18 Prozent. Der Unterschied zum westdeutschen Durchschnitt liegt bei zehn Prozentpunkten. Nach 15 Jahren Aufbau Ost ist in den Ländern viel erreicht, stellt die IG Metall fest. Aber noch immer liege die hohe Arbeitslosigkeit wie Mehltau über der Gesellschaft. Der Aufbau Ost bleibe ein wichtiger Schlüssel für die Zukunft der Bundesrepublik. Dieses Wachstum zu stabilisieren und zu verstärken müsse das zentrale Ziel der Aufbau-Ost-Politik sein. Die IG Metall habe dazu "Gründsätze und Vorschläge für ein Zukunftsprogramm Ost" vorgelegt.
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