Pressemitteilung | Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)

Ungezählte Blinde / Zum Tag des weißen Stockes am 15. Oktober fordern Selbsthilfeorganisationen zuverlässige Statistiken

(Berlin) - Anlässlich des "Internationalen Tags des Weißen Stockes" der Vereinten Nationen am 15. Oktober fordern der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV), der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) und PRO RETINA Deutschland zuverlässige Statistiken über blinde und sehbehinderte Menschen in Deutschland. Die drei Selbsthilfeorganisationen führen zurzeit mit vier weiteren Partnern die Woche des Sehens durch (siehe unten).


Jeder Fünfte hat Probleme

Die Gesundheitsberichterstattung des Bundes lässt ahnen, wie verbreitet Sehbeeinträchtigungen in Deutschland sind. Ungefähr ein Fünftel der befragten Erwachsenen gibt Probleme beim Lesen einer Zeitung oder beim Erkennen eines Gesichts an und 1,2 Prozent sind dazu gar nicht in der Lage, selbst wenn sie eine Sehhilfe benutzen. Leider lässt sich den Zahlen nicht entnehmen, wie viele blinde Menschen es gibt und in welchen Umständen sie leben. In vielen Bereichen fehlt es an Planungssicherheit, beispielsweise in der Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik. DBSV und DVBS setzen sich deshalb seit Jahren dafür ein, dass entsprechende Fragen in den Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes aufgenommen werden.


Tag des weißen Stockes

Seit 42 Jahren findet jährlich am 15. Oktober der "Internationale Tag des Weißen Stockes" der Vereinten Nationen statt, an dem blinde Menschen auf ihre Möglichkeiten und Probleme in der Gesellschaft aufmerksam machen. Der Gedenktag geht auf US-Präsident Lyndon B. Johnson zurück, der fünf Jahre zuvor, am 15. Oktober 1964, in einem symbolischen Akt weiße Langstöcke an blinde Menschen übergeben hatte. Seit dem Jahr 2002 ist der 15. Oktober in Deutschland zugleich der Abschlusstag der Woche des Sehens.
Nach deutschem Recht ist ein Mensch blind, wenn er auf dem besser sehenden Auge selbst mit Brille oder Kontaktlinsen nicht mehr als 2 Prozent von dem sieht, was ein Mensch mit normaler Sehkraft erkennt. Wenn man weniger als 5 Prozent sieht, gilt man als hochgradig sehbehindert. Auch viele hochgradig sehbehinderte Menschen sind auf den weißen Stock angewiesen.


10. Woche des Sehens vom 8.-15. Oktober 2011

Die Woche des Sehens (www.woche-des-sehens.de) macht in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal mit vielfältigen Aktionen bundesweit auf die Bedeutung guten Sehvermögens, die Ursachen vermeidbarer Blindheit sowie die Situation blinder und sehbehinderter Menschen in Deutschland und in den Entwicklungsländern aufmerksam. Schirmherrin der Initiative ist die Fernsehjournalistin Gundula Gause.


Die Partner

Getragen wird die Aufklärungskampagne von der Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie der PRO RETINA Deutschland. Unterstützt wird die Woche des Sehens von der Aktion Mensch und der Carl Zeiss Meditec AG.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) Pressestelle Rungestr. 19, 10179 Berlin Telefon: (030) 285387-0, Telefax: (030) 285387-20

(cl)

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