Pressemitteilung | Deutscher Hochschulverband (DHV)

Universität Hannover für faire und transparente Berufungsverhandlungen ausgezeichnet / DHV-Gütesiegel zum neunten Mal vergeben

(Bonn) - Der Leibniz-Universität Hannover ist als erster niedersächsischer Universität und bundesweit neunter Hochschule das Gütesiegel des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) für faire und transparente Berufungsverhandlungen verliehen worden. Zuvor waren bereits die RWTH Aachen, die Universität zu Köln, die TU Kaiserslautern, die FernUniversität in Hagen, die Universität Duisburg-Essen, die Universität Bremen, die Universität Siegen und die Universi-tät der Bundeswehr München ausgezeichnet worden.

Bewerberinnen und Bewerber um eine an der Leibniz-Universität ausgeschriebene Professur lobten das gute Verhandlungsklima und die hohe Bereitschaft von Seiten der Universität, auf ihre individuellen Belange einzugehen, teilte der DHV mit. Auf zentraler und dezentraler Ebene lägen die Berufungsverhandlungen in den Händen des Dekans, des Hauptberuflichen Vizepräsidenten und des Präsidenten. Erstberufenen würden neben dem Grundgehalt unbe-fristete, ruhegehaltfähige und dynamisierte Leistungsbezüge gewährt. Auch die "Ausstat-tungspakete" seien regelmäßig gut. Darüber hinaus verfüge die Leibniz-Universität über ein breit gefächertes "Implacement"-Angebot, zu dem neuerdings auch Maßnahmen der Perso-nalentwicklung (Erstberatung, individuelle Coaching-Sequenzen, Qualifizierungsangebote in Lehre und Führung) gehören. Bereits seit 2009 gebe es einen zentralen Ansprechpartner für Neuberufene. Ein "Dual Career"-Service für die Partner und Partnerinnen neuberufener Professorinnen und Pro
fessoren sowie ein spezieller Familienservice, der beispielsweise die Vermittlung von Kindergartenplätzen und Schulempfehlungen vorhält, zeichneten die mit dem "Audit Familiengerechte Hochschule" zertifizierte Universität aus. Insgesamt sei die LUH fortlaufend bestrebt, ihre Berufungskultur dynamisch fortzuentwickeln.

Lediglich punktuell sieht der DHV noch Verbesserungspotential. Ein "Verhandlungsleitfa-den" und eine "one stop agency" rund um den Verhandlungsprozess zum Zwecke der Rufori-entierung der Rufinhaber wären wünschenswert. Die auf fünf Jahre beschränkten Ausstat-tungszusagen sollten durch die Definition einer nicht revozierbaren Grundausstattung ergänzt oder über individuelle und prospektive Ziel- und Leistungsvereinbarungen perpetuiert werden können. Wünschenswert sei zudem, Juniorprofessoren an der Leibniz-Universität wie ihren W2- und W3-Kollegen ein Verhandlungstermin bei der Hochschulleitung einzuräumen. Ebenso könnten die sehr gut aufgestellten Eingliederungsangebotene den Neuberufenen gegenüber noch proaktiver kommuniziert werden.

"Für die Gewinnung hervorragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist eine umsichtige Berufungspolitik Voraussetzung. Das DHV-Gütesiegel zeichnet Universitäten mit hoher Berufungskultur aus, umfasst zugleich aber auch Empfehlungen, wie Berufungsver-handlungen und -verfahren fortlaufend weiter verbessert werden können", erklärte der Präsident des DHV, Professor Dr. Bernhard Kempen.

Wesentliche Grundlage des DHV-Gütesiegels ist ein gewichteter Fragebogen mit 42 Fragen, den der DHV auf Grund seiner Beratungserfahrung in Berufungsverfahren entwickelt hat. Der DHV berät Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ca. 70 Prozent aller Berufungs- und Bleibeverhandlungen in Deutschland. Der Schwerpunkt in der Bewertung wurde auf Fairness, Wertschätzung, Transparenz und Verlässlichkeit in den Berufungs- und Bleibever-handlungen gelegt. Stellungnahmen der begutachteten Hochschule flossen in die Bewertung ebenfalls ein. Hinzu kamen Interviews mit an die jeweilige Hochschule berufenen Professoren zu ihren Erfahrungen im Berufungsverfahren sowie das Erfahrungswissen der DHV-Justitiare.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hochschulverband (DHV) Pressestelle Rheinallee 18-20, 53173 Bonn Telefon: (0228) 9026666, Fax: (0228) 9026680

(cl)

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