Unternehmensberater: Arbeitslosenziel nicht aufgeben
(Bonn) - Die von der Bundesregierung gesteckten Arbeitslosenziele dürfen nach Ansicht des Präsidenten des Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V., Rémi Redley, nicht aufgegeben werden. Um die gewünschten Effekte noch zu erreichen, seien aber steuerliche Entlastungen und eine Reform des Arbeitsmarktes notwendig dann sei auch der von vielen gewünschte Spielraum bei den Tarifverhandlungen gegeben. Als Voraussetzung gelte allerdings auch, dass die Regierung die momentanen Konjunkturdaten nicht schön rede, sondern akzeptiere und nicht in eine zweijährige Wahllethargie verfalle. Mit verhaltenem Optimismus beurteilt Redley die Konjunkturaussichten für das zweite Halbjahr.
Trotz deutlich zu beobachtender Zurückhaltung bei neuen Investitionen und Projekten vor allem mittelständischer Firmen sieht Redley noch Chancen, die Talsohle der konjunkturellen Flaute im nächsten Halbjahr zu durchschreiten. Dafür sprächen hoffnungsvolle Signale aus den Unternehmen. Auch das Ziel, die Arbeitslosenzahl im nächsten Jahr auf unter 3,5 Millionen zu senken bleibe realistisch. Wenn die steuerlichen, bürokratischen und tarifpolitischen Belastungen für den Mittelstand gesenkt werden, besteht noch Hoffnung, meint Redley.
Nötig sei die zügige Beseitigung der steuerlichen Ungleichbehandlung von Personen- und Kapitalgesellschaften, die Abschaffung der Gewerbesteuer, die Rücknahme der Verschärfung der Teilzeit- und Betriebsverfassungsnovellen sowie die Zusammenführung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe, um die Flexibilität des Arbeitsmarktes zu erhöhen. Werden hier Reformen auf den Weg gebracht, könnte sich auch Spielraum bei den Lohnverhandlungen ergeben, so Redley. Die Vorschläge von Wirtschaftsminister Müller seien in diesem Zusammenhang durchaus richtig und sollten mehr Gehör finden. Er habe aber Bedenken, ob sie in der Regierung mehrheitsfähig seien.
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