Pressemitteilung | Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di (dju)

Unzulässige Einschränkung von Fotografenrechten

(Berlin) - Das am 21. November 2008 verkündete Urteil des Landgerichts Potsdam im Rechtsstreit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten gegen die Berliner Fotografenagenturen Ostkreuz und Fotofinder stößt bei Journalisten, Pressefotografen und Presserechtlern auf Unverständnis und Widerspruch. Das Gericht räumt in seinem Beschluss dem Grundrecht auf Eigentum der Stiftung einen nicht nachvollziehbaren Vorrang vor dem Grundrecht der Pressefreiheit ein. Die journalistische Tätigkeit der Fotografen und der Agentur wird unzulässig und völlig unsachgemäß eingegrenzt - und das auch noch unter Androhung von Schadensersatz auch für die bisherige Verwendung und Verbreitung von Fotos von Liegenschaften, die unter der - im gesellschaftlichen öffentlichen Auftrag erfolgenden - Verwaltung durch die Stiftung stehen. "Eine Trennung von tagesaktueller und Hintergrund-Berichterstattung, zwischen einmaliger Veröffentlichung eines Architektur-Fotos aus aktuellem Anlass - wer definiert den? - und der Bereitstellung für weitere journalistischen Publikationen macht nach unserer Meinung keinen Sinn und entspricht nicht unserer Rechtsauffassung", kommentierte dju-Bundesgeschäftsführerin Ulrike Maercks-Franzen. "Auch die Auffassung, dass Fotoagenturen keine Presseorgane mit den entsprechenden Rechten sein sollen, ist realitätsfremd und nicht nachvollziehbar.

Wir werden uns mit dem Urteil nicht zufriedengeben und unsere Kollegen auch weiter in den nächsten Instanzen unterstützen. Es sieht so aus, als benötigten wir hier eine höchstrichterliche Entscheidung, um die Verhältnisse wieder gerade zu rücken."

Zum Hintergrund siehe auch die ver.di-Medienzeitschrift M Menschen Machen Medien 08-09/08 und 11/08:

http://mmm.verdi.de/archiv/2008/08-09/recht/angriff_auf_die_freie_fotografie und http://mmm.verdi.de/archiv/2008/11/recht/auf_dem_weg_nach_karlsruhe

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di (dju), Bundesgeschäftsstelle Ulrike Maercks-Franzen, Bundesgeschäftsführerin Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin Telefon: (030) 69560, Telefax: (030) 69563657

(tr)

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