Pressemitteilung | Verband Bildung und Erziehung e.V. (VBE)

VBE und ADJ: Perspektiven angehender und junger Lehrerinnen und Lehrer sichern

(Berlin) - „Um den Schülerinnen und Schülern bessere Chancen geben zu können, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden, bedarf es auch gut ausgebildeter und motivierter Lehrerinnen und Lehrer“, erklärte heute (16. Dezember 2005) der Bundesvorsitzende der Nachwuchsorganisation im Verband Bildung und Erziehung (VBE) ADJ Oliver Arlt. Der VBE-Bundesvorsitzende Ludwig Eckinger bezeichnet den Umgang der Länder mit dem Berufsnachwuchs der Lehrer als „grobe Fahrlässigkeit“. „Statt in den Ländern endlich langfristige Personalentwicklungskonzepte zu verwirklichen, wird kurzfristig von der Hand in den Mund gelebt. Für junge Menschen, die sich für den Lehrerberuf entschieden, Jahre ihres Lebens für die entsprechende Ausbildung eingesetzt haben und dann unter teils unwürdigen Umständen in ihren Beruf starten, ist dies der Grundstein für Demotivierung. Den jungen Lehrerinnen und Lehrern muss aber das Gefühl vermittelt werden, dass sie gebraucht werden und ihr pädagogisches Wissen und Können unverzichtbar für unsere Schulen ist.“

Die angehenden und jungen Lehrerinnen und Lehrer sehen sich durch die Bundesvertreterversammlung 2005 des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) unter dem Motto „Gerechtigkeit durch Bildung – Schule machen mit dem VBE!“ bestätigt, so Oliver Arlt: „Deutschland benötigt dringend ein Bildungssystem, das allen Schülerinnen und Schülern ein höheres Bildungsniveau ermöglicht. Wir sehen darin unseren beruflichen Auftrag“, betont Oliver Arlt. „Wir wollen, dass die Lehrerbildung gezielter als bisher die dafür notwendigen professionellen Grundlagen des Lehrerberufs legt. Und wir fordern von den Ländern langfristige Einstellungskonzepte. Ob in der Ausbildung als Student, Lehramtsanwärter und Referendar oder schon im Dienst als Junglehrerin und Junglehrer bestehen wir auf unserem Recht, unser Können und unser Engagement in die Schulen einbringen zu können.“

Die KMK geht in ihrer Statistik zum Lehrereinstellungsbedarf und -angebot von 297000 Absolventinnen und Absolventen des Vorbereitungsdienstes und im gleichen Zeitraum bis 2015 von einem Bedarf an voll ausgebildete Lehrkräfte von 371000 aus. Das macht eine Differenz von 74000 Lehrkräften, die in den nächsten 10 Jahren in Deutschland fehlen werden! Der ADJ-Bundesvorsitzende kritisiert: „Wie soll man junge Menschen dazu bringen, den Beruf des Lehrers zu ergreifen, wenn die Perspektiven dazu fehlen? Trotz Unterrichtsausfalls und Nachwuchsmangels werden weder genügend Referendare noch Lehrer eingestellt.“

Die Bundesvertreterversammlung 2005 des VBE unterstützte die ADJ in ihren Forderungen:

- keine Studiengebühren für das Erststudium,
- Erhalt des Staatsexamens als Abschluss der universitären Ausbildung,
- langfristiger Einstellungskorridor für Lehrkräfte,
- Verbeamtung von Junglehrerinnen und Junglehrern,
- Gleichwertigkeit der Lehrämter.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Bildung und Erziehung e.V. (VBE) Mira Futász, Pressereferentin Behrenstr. 23-24, 10117 Berlin Telefon: (030) 7261966-0, Telefax: (030) 7261966-19

(sk)

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