Pressemitteilung | Verband Bildung und Erziehung e.V. (VBE)

VBE zum OECD-Report 2005: Bildungszugang von Anfang an sichern

(Berlin) - „Alle Kraft muss Deutschland darauf konzentrieren, den Elementar- und Grundschulbereich konsequent als Einstieg in erfolgreiche Bildungskarrieren zu stärken“, betont der Bundesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) Ludwig Eckinger anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen OECD-Bildungsindikatoren „Bildung auf einen Blick“. „Dies ist für den VBE der wesentliche Schritt, um mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland zu schaffen. Die Chancen auf eine höhere Bildungsbeteiligung unabhängig vom Geldbeutel der Eltern müssen größer als bisher werden“, unterstreicht Eckinger. „Gerechtigkeit durch Bildung heißt der Anspruch an die deutsche Bildungspolitik. Der VBE stellt sich dem.“

„Der VBE fordert deshalb eine nationale Bildungsstrategie von Bund, Ländern und Kommunen, die den Focus auf den gelingenden Einstieg in Bildung legt“, bekräftigt der VBE-Bundesvorsitzende. „ Es ist höchste Zeit, den Anteil der deutschen Bildungsinvestitionen wenigstens auf das OECD-Mittel von 5,8 Prozent des BIP zu erhöhen. Doch vor allem muss eine tatsächliche Neugewichtung innerhalb der Bildungsbereiche zugunsten von Elementar- und Grundschulbereich erfolgen.“ Eckinger verweist auf die jüngsten OECD-Daten. Immer noch liege im Kindergartenbereich die private Finanzierung mit 25,4 Prozent deutlich über dem OECD-Mittel von 17,9 Prozent. Nach wie vor auch würden Grundschüler unterdurchschnittlich finanziert. „Ein nach oben offenes Bildungssystem beginnt mit einem guten Start in Kindergarten und Grundschule“, so Eckinger. „Worte sind inzwischen genug gefallen, nun sind Taten gefragt.“

„Die im OECD-Report erwähnten hohen Lehrergehälter in Deutschland sind kein Kriterium für ineffizienten Einsatz der Bildungsinvestitionen“, sagt Ludwig Eckinger weiter. „Es wird damit lediglich der Einkommensvorteil hoch qualifizierter Kräfte belegt, ein Zusammenhang, den die Bildungsindikatoren international bestätigen.“ Versuche, auf diese Weise Schüler gegen Lehrer auszuspielen und Neid zu provozieren, würden fehlschlagen, so der VBE-Bundesvorsitzende. Er warnt zugleich vor Gedankenspielen, die Lernbedingungen ließen sich auf Kosten der Lehrereinkommen verbessern. Die einzigen Gewinner bei einer solchen Debatte wären Finanzminister, die auf Milchmädchenrechnungen setzten. Eckinger verweist auf die Angaben des OECD-Reports, wonach durch einen hohen Anteil von Hochschul- und Berufsqualifikationen höhere Steuereinnahmen zum Wohl der Allgemeinheit zu erwarten seien. ­

Quelle und Kontaktadresse:
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