Pressemitteilung | Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB) - Hauptstadtbüro und Landesverbände Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern

VDAB: Nur ein attraktiver Pflegeberuf kann die Pflegelücke verkleinern

(Berlin) - Der aktuelle Pflege-Report 2030 der Bertelsmann Stiftung beziffert die Pflegelücke bis 2030 auf rund eine halbe Million Vollzeitkräfte. Damit werden die Schätzungen des VDAB von 2010 um mehr als 100.000 fehlende Kräfte übertroffen.

Dazu Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe: "Es darf nun niemanden mehr geben, der die Augen vor der kommenden Entwicklung verschließt. Es kann auch niemanden mehr geben, der glaubt, es könne noch mehr Zeit mit Prüfen, Lamentieren und Abwiegeln vergehen. Daher muss umgehend gehandelt werden. Begonnen werden muss damit, dass die Pflegekräfte wieder in die Pflege kommen anstatt sich mit Bürokratie zu beschäftigen, die vor allem den Prüfinstitutionen dient. Wenn, wie sich das aus den Daten des Statistischen Bundesamtes leicht errechnen lässt, rund 70.000 Kräfte nur mit der Dokumentation beschäftigt sind, dann zeigt der Pflege-Report der Stiftung, dass wir uns das längst nicht mehr leisten können. Der VDAB wird daher in den anstehenden Verhandlungen zur Neuausrichtung der Transparenzkriterien und Transparenzprüfungen nur dann einer Vereinbarung zustimmen, wenn zukünftig dem Grundsatz Pflege vor Bürokratie gefolgt wird."
Der VDAB unterstreicht noch einmal mit Nachdruck die Schlussfolgerung aus dem Report, wonach die Pflege aus anderen Wirtschaftssektoren Arbeitskräfte braucht, um allein das heutige Versorgungsniveau aufrecht zu erhalten. Das werde nur gelingen, wenn die Arbeitsbedingungen so gestaltet werden, dass der Pflegeberuf auch im Vergleich zu anderen Berufen attraktiv wird.

Dazu Thomas Knieling: "Bei der aktuellen Entlohnung ist es aussichtslos, mit anderen Wirtschaftssektoren in eine Konkurrenz eintreten zu wollen. Auch wenn Geld nicht der Hauptgrund ist, in der professionellen Pflege zu arbeiten, ist die Lohnhöhe dennoch ein wichtiger Faktor bei der Berufswahl und im Beruf zu bleiben. Der VDAB wird deshalb im Schulterschluss mit seinen Mitgliedern höhere Vergütungen einfordern.

Der VDAB weist noch einmal darauf hin, dass die zunehmende Zahl von Pflegebedürftigen mit Migrationshintergrund, die zunehmende Zahl von Pflegebedürftigen, die an Demenz leiden, und die zunehmende Zahl von Hochbetagten besondere Anforderungen an die Qualität der Ausbildung und an die Pflege am Menschen stellen wird und heute schon stellt. Der VDAB wiederholt daher noch einmal seine Forderung nach einer weiteren Profilierung der Pflegefachkraftausbildung statt ihrer Abschaffung durch die Generalisierung.
Der VDAB ist einer der größten privaten Trägerverbände Deutschlands. Er versteht sich als bundesweiter Interessenverband für private, professionelle Pflegeeinrichtungen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB), Hauptstadtbüro Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer Reinhardtstr. 19, 10117 Berlin Telefon: (030) 20 05 90 79-0, Telefax: (030) 20 05 90 79-19

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