Pressemitteilung | Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB) - Bundesgeschäftsstelle und Landesverband Nordrhein-Westfalen

VDAB und ABVP: Der Pflege-TÜV erfüllt seine Aufgabe nicht

(Essen) - Die aktuellen Kriterien zur Erlangung von Pflegetransparenz helfen dem Verbraucher nicht. Es ist wissenschaftlich belegt, dass sie keine Aussage über die Qualität eines Pflegeheimes treffen!

Der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB) und der Arbeitgeber- und BerufsVerband Privater Pflege (ABVP) weisen Vorwürfe weit von sich, sie hätten die Verhandlungen um eine Neugestaltung der Pflegetransparenzkriterien blockiert und damit zum Scheitern gebracht. "Das Gegenteil ist der Fall.", betont VDAB-Bundesgeschäftsführer Thomas Knieling, "Wir haben Schlimmeres verhindert - für die Patienten und die Pflegeinrichtungen, indem wir darauf bestehen, die wissenschaftliche Expertise, die die Untauglichkeit der Transparenzsystematik bestätigt, zu würdigen und auf Grund dieser Erkenntnisse ein taugliches System zu erschaffen."

Zwei Gutachten unabhängiger Wissenschaftler bescheinigen, dass das bestehende Pflegetransparenzsystem keine Qualität misst. "Das ursprüngliche Ziel, den Verbrauchern, Angehörigen und Pflegeexperten Information über die Qualität einer Einrichtung transparent zur Verfügung zu stellen, ist damit verfehlt.", erklärt ABVP-Bundesgeschäftsführer Endris Heimer. "Das System erfüllt damit nicht die gesetzlichen Anforderungen und ist somit sinnlos.", so Heimer weiter. Aufgrund dieser Sachlage erschloss sich den Verbänden der Sinn nicht mehr, an einem System weiterzuarbeiten, das erwiesenermaßen keinem Akteur wirklichen Nutzen bringt.

Um neue, konstruktive Impulse zu setzen, riefen VDAB und ABVP bereits im vergangenen Dezember die "Bonato-Kommission" ins Leben, die von dem Münsteraner Pflegewissenschaftler Prof. Marcellus Bonato geleitet wird. Das erklärte Ziel war von Beginn an, einen neuen, tragfähigen Vorschlag für ein transparentes Qualitätssystem in der Pflege zu erarbeiten. Die Expertengruppe erarbeitet Empfehlungen für eine Systematik, die den Anforderungen an Transparenz zur Darstellung von Qualität für Pflegeempfänger, Angehörige und andere Pflegeexperten Stand hält und überprüfbare, verlässliche Ergebnisse generiert. Voraussichtlich wird die Kommission bis Mitte des Jahres einen diskussionsfähigen Vorschlag erarbeiten. Dieser wird den Gremien der gemeinsamen Selbstverwaltung selbstverständlich vorgelegt. Thomas Knieling: "Es ist unverständlich, warum sich die Mehrheit der Verbände, der Kassen und des Medizinischen Dienstes dagegen sperrt, den gesetzlichen Vorgaben genau zu entsprechen und an einem für die Einrichtungen unfairen und für die Verbraucher nichtssagenden Prüfsystem festhalten will."

Mit Befremden nehmen VDAB und ABVP auch Meldungen zur Kenntnis, in denen von "Mini-Verbänden" oder einer "kleinen Gruppe" die Rede ist. Endris Heimer: "Zur Diskussion über die Größe der Verbände stellen wir fest, dass der Wahrheitsgehalt einer Aussage weder von der Anzahl der Mitglieder noch von der Augenfarbe oder Schuhgröße des Vorsitzenden abhängt. Zur Klarstellung: VDAB und ABVP vertreten 14 Prozent aller privaten Pflegeeinrichtungen in Deutschland."

Der VDAB ist einer der größten privaten Trägerverbände Deutschlands. Er versteht sich als bundesweiter Interessenverband für private, professionelle Pflegeeinrichtungen.

Der ABVP vertritt bundesweit ausschließlich Unternehmen der ambulanten Alten- und Krankenpflege. Er hat mehrere hundert Mitgliedsunternehmen, die mehrere zehntausend Mitarbeiter beschäftigen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB) Pressestelle Im Teelbruch 132, 45219 Essen Telefon: (02054) 9578-0, Telefax: (02054) 9578-40

(el)

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