Pressemitteilung |

VDEW kritisiert Steuern und Abgaben: Staatsanteil an den Stromrechnungen steigt auf 13,4 Milliarden Euro / Stromsteuer ist der größte Posten mit knapp 6,5 Milliarden Euro / Belastungen wuchsen seit 1998 fast auf das Sechsfache

(Berlin) - Der Staatsanteil an den Stromrechnungen von Haushalten und Industrie steigt 2007 auf rund 13,4 Milliarden (Mrd.) Euro.

Die Belastung ist damit sechsmal so hoch wie 1998 zu Beginn des Wettbewerbs im Strommarkt, ermittelte der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin. Die Stromkunden zahlten damals etwa 2,3 Mrd. Euro Steuern und Abgaben.

Der größte Posten bei den staatlichen Lasten auf der Stromrechnung ist die 1999 eingeführte Stromsteuer. Sie wird dem Staat rund 6,5 Mrd. Euro im Jahr 2007 einbringen, berichtete der VDEW. Gut zwei Mrd. Euro würden auf die Konzessionsabgaben entfallen. Diese Abgaben erhalten Kommunen dafür, dass Straßen und Wege für den Betrieb von Stromleitungen genutzt werden dürfen, erläuterte der VDEW. Die Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung wird nach der VDEW-Berechnung leicht sinken: von 0,8 auf etwa 0,7 Mrd. Euro.

Auf über vier Mrd. Euro schätzt der Branchenverband die Mehrkosten zur Förderung von Ökostrom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um rund eine Mrd. Euro. Wichtigster Grund für diesen Anstieg ist nach VDEW-Angaben der starke Zuwachs der Stromerzeugung mit Wind und Solarenergie. Jede Kilowattstunde Ökostrom müsse im Mittel mit rund elf Cent vergütet werden. Diese staatlich vorgegebene Vergütung sei fast dreimal so hoch wie der aktuelle durchschnittliche Großhandelspreis für Strom an den europäischen Spotmärkten.

Für die privaten Haushalte ist zusätzlich noch die Mehrwertsteuer ein Kostenfaktor. Sie dürfte die Stromrechnungen 2007 um etwa 4,2 (2006: 3,4) Mrd. Euro verteuern, rechnete der VDEW weiter vor. "Gut 40 Prozent der Stromrechnung eines Durchschnittshaushaltes in Deutschland entfällt inzwischen auf Steuern und Abgaben", kritisierte VDEW-Hauptgeschäftsführer Eberhard Meller. Zu Beginn des Wettbewerbs hatte dieser Wert 25 Prozent betragen. Bei den Betrieben, für die teilweise niedrigere Abgaben-Sätze gelten, sei der Staatsanteil von rund zwei Prozent im Jahr 1998 auf bis zu 20 Prozent im Jahr 2007 verzehnfacht worden.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Elektrizitätswirtschaft e.V. (VDEW), Hauptgeschäftsstelle Patricia Nicolai, Leiterin, Presseabteilung Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin Telefon: (030) 726147-0, Telefax: (030) 726147-140

(sh)

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