VDMA: FVV ist hochklassige Ideenschmiede / Einzigartiges Netzwerk zwischen Wissenschaft und Wirtschaft wird 50!
(Frankfurt am Main) Die Forschungsvereinigung Verbrennungskraftmaschinen (FVV) bildet ein weltweit einmaliges Netzwerk der Motoren- und Turbomaschinenforschung, erklärte Prof. Dr. Burkhard Göschel, Mitglied des Vorstands BMW AG und Vorstandsvorsitzender der FVV, anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens der FVV am Freitag (3. November 2006) in Frankfurt.
Aus 27 Firmen in 1956 mit dem Schwerpunkt auf Großmotoren ist heute ein Zusammenschluss von 120 deutschen und europäischen Motoren- und Turbomaschinenherstellern, sowie Zulieferunternehmen von Hardware und Know-how geworden. Die FVV ist damit das führende Forum gemeinsamer vorwettbewerblicher Forschung, des Austausches zwischen Industrie und Wissenschaft und zur Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses, erklärte Göschel auf der Festveranstaltung.
Motorenoptimierung von A-Z
Die bisher durchgeführten 900 Gemeinschaftsprojekte mit einem Gesamtvolumen von 300 Millionen Euro haben in den vergangenen fünfzig Jahren wichtige Beiträge für den hohen technologischen Stand heutiger Motoren und Turbomaschinen geleistet. Grundlegende Forschungen zur Emissionsreduzierung z.B. durch die SCR(Selektive Katalytische Reduktion)-Technologie, weltweite Standards für Kühlmittelzusätze, Potentiale zukünftiger Kraftstoffe, Hochtemperaturwerkstoffforschung für Turbomaschinen, die 1-Zylinder Großmotorenforschung und Berechnungswerkzeuge wie PROMO oder GPA (Gesamtprozessanalyse) sind Beispiele erfolgreicher Gemeinschaftsprojekte. Insbesondere innovativen kleinen und mittelständischen Unternehmen bietet die enge Kooperation mit großen Konzernen und leistungsfähigen Forschungsstellen innerhalb von Projekten der FVV die Chance, ihre Expertise effizient einzubringen und weiter auszubauen, betonte der FVV-Vorstandsvorsitzende.
Zukunftsaufgaben: Umwelt schonen und Nutzen für die Kunden erhöhen
Die Aufgaben der Zukunft sind klar umrissen, teilte Göschel mit. Es geht um die weitere Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und der Zuverlässigkeit, um Ressourcenschonung und Emissionsabsenkung. Dabei steige die Komplexität der Aufgaben bei begrenzten Ressourcen der Firmen. Kooperationen unter Wettbewerbern in bilateralen Projekten, aber insbesondere auch in der Grundlagenforschung bieten einen probaten Ausweg. Die FVV bietet dazu ein umfassendes Expertennetzwerk mit 2000 Entwicklern aus der Industrie und über 100 Forschungsstellen, die derzeit in 80 Projektgruppen an aktuellen Vorhaben zusammen arbeiten, so der FVV-Vorstandsvorsitzende.
FVV leistet wichtigen Beitrag zur Nachwuchsförderung
Jedes Projekt leistet mit durchschnittlich einer Promotion und vier Studien- bzw. Diplomarbeiten einen wichtigen Beitrag zur anwendungsbezogenen Ausbildung junger Ingenieure. Die Branche bildet damit durch die FVV große Teile des dringend benötigten Nachwuchses selbst aus, betonte Göschel.
Die FVV ist weltweit die einzige Organisation, die in eindrucksvoller Weise die Gemeinschaftsarbeit von Universitäten und Industrie fördert. So ergänzen sich auf dem Gebiet der Verbrennungsmotoren universitäre Wissenschaft und industrielle Praxis mit dem Austausch von Wissen aus der Grundlagen- und Anwendungsforschung sowie aus der Motorenentwicklung in idealer Weise, erklärte der FVV-Vorstandsvorsitzende. Hinzu kommt, dass dadurch die Ingenieure, welche die von der FVV gestellten Forschungsvorhaben an den Universitäten und Hochschulen bearbeiten, nach Abschluss ihrer Arbeit der Industrie als hochqualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen.
FVV vergibt erstmals Nachwuchsförderpreis
Aus Anlass des 50jährigen Bestehens würdigt die FVV erstmals die Leistung des wissenschaftlichen Nachwuchses mit einem Förderpreis. In Zukunft werden alle zwei Jahre Studenten und Diplomanten ausgezeichnet, die mit ihren Studien- oder Diplomarbeiten einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der FVV-Projekte geleistet haben. Preisträger 2006 sind:
1. Preis: Angéla Fehér, TU Darmstadt
Fehér wird für ihr Softwaremodell zur Berechnung von Rissöffnungslasten in Hochdruckbauteilen ausgezeichnet. (Bereich Werkstofftechnik)
2. Preis: Christoph Bayer, RWTH Aachen
Bayer erhielt die Auszeichnung für die Diplomarbeit zur Verbesserung des Verständnisses des Wärmeüberganges in Motoren. (Bereich Optimierte Verbrennung und Vermeidung von Emissionen)
3. Preis: Peter Bloch, Universität Stuttgart
Bloch wurde ausgezeichnet für sein vereinfachtes 1D-Strömungsmodell des Ladungswechsel im Motor (Bereich Optimierte Verbrennung und Vermeidung von Emissionen)
FVV bietet gut funktionierendes Netzwerk in Europa
Die Erweiterung des Netzwerkes nach Europa mit einer nachhaltigen Einbindung europäischer Unternehmen und Forschungsstellen sei wichtiges Ziel der FVV für die nächsten Jahre. Dazu wird sich die Kultur der Zusammenarbeit in der FVV weiterentwickeln. Kreative Ideen und engagierte Menschen aus den Mitgliedsunternehmen und Forschungspartnern werden den weiteren Erfolg der Gemeinschaftsforschung auch in der Zukunft sichern, sagte Göschel. Die FVV baut dabei auch auf die Kontinuität und Intensivierung ihrer Partnerschaft in der Forschungsförderung mit der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. (AiF) und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi).
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)
Marlies Schäfer, Pressesprecherin
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