Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

VDMA: Großanlagenbau mit Auftragsrekord / Auftragseingang steigt 2005 um 38 Prozent auf 24,1 Milliarden Euro

(Frankfurt am Main) – “Mit einem Auftragseingang von 24,1 Milliarden Euro erzielten die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau (AGAB) 2005 das höchste Bestellvolumen seit Gründung der Organisation im Jahr 1969”, teilte Dieter Rosenthal, Stv. Sprecher der AGAB und Mitglied des Vorstands der SMS Demag AG, anlässlich der Veröffentlichung des jährlichen Lageberichts am Montag (27. März 2006) in Frankfurt mit. In Relation zum Vorjahr (2004: 17,4 Milliarden Euro) liegt der Zuwachs bei 38 Prozent. “Die günstige Marktentwicklung hat auch die Ertragssituation im Großanlagenbau insgesamt verbessert”, erklärte der AGAB-Sprecher. Im Berichtsjahr haben alle Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft ihre Weltmarktposition gehalten oder ausgebaut, so die Ergebnisse einer AGAB-Umfrage. Über ein Drittel der Anlagenbauer hat den Weltmarktanteil spürbar erhöht; dies gilt insbesondere für Anbieter im verfahrenstechnischen Bereich.

Auslandsnachfrage auf Allzeithoch
“Getragen wurde diese Entwicklung vor allem durch die sehr lebhafte Auslandsnachfrage, die mit 18,5 Milliarden Euro (2004: 14,3 Milliarden Euro) einen Rekordwert erreichte”, teilte Rosenthal mit. Die Exportquote lag bei 77 Prozent. Steigende Auftragseingänge meldeten die AGAB-Firmen insbesondere aus den rohstoffreichen Staaten des Nahen und Mittleren Ostens. Mit 5,2 Milliarden Euro lagen die Buchungen hier um 53 Prozent über Vorjahresniveau (2004: 3,4 Milliarden Euro). Größte Einzelmärkte waren Saudi-Arabien (1,3 Milliarden Euro) und der Iran (1,0 Milliarden Euro). Bemerkenswert waren darüber hinaus hohe Bestellungen aus Regionen mit einer wachsenden Grundstoffnachfrage, wie etwa China, Indien oder Russland.

Inländischer Kraftwerksbau zieht an
Das Inlandsgeschäft hat sich infolge einer anziehenden Nachfrage nach Kraftwerken spürbar verbessert. Das Auftragsvolumen übertraf mit 5,6 Milliarden Euro den Wert des Jahres 2004 um 76 Prozent. “Insgesamt ist eine Belebung auf breiter Basis jedoch nicht erkennbar”, erklärte der AGAB-Sprecher. “Nach wie vor leidet der deutsche Markt für Großanlagen unter einer anhaltenden Investitionsschwäche.”

Appell an die Politik: Rahmenbedingungen für Wachstum und mehr Beschäftigung verbessern
“Vor allem in der politischen Durchsetzung wirksamer Schutzrechte in China besteht noch immer Handlungsbedarf”, erklärte Rosenthal. “Der anhaltende Diebstahl geistigen Eigentums kostet Marktanteile und zuletzt auch hochwertige Arbeitsplätze in Deutschland.”

Schließlich braucht der Großanlagenbau auch einen flexiblen, nationalen Arbeitsmarkt. Das starre Arbeitsrecht und die zementierten Arbeitsmarktstrukturen sind Hauptursachen für die Beschäftigungskrise in Deutschland. “Im Großanlagenbau verhindern sie dringend notwendige Anpassungen der Unternehmen an die in dieser Branche typischen, starken Auftragsschwankungen. Der Effekt des aktuellen Branchenbooms auf die inländische Produktion und Beschäftigung könnte bei einem flexiblen Arbeitsmarkt deutlich größer sein”, betonte Rosenthal. So sank die Zahl der Festangestellten im Inland im Berichtszeitraum leicht auf 52.000 Mitarbeiter (2004: 53.000 Mitarbeiter).

Optimistischer Ausblick für 2006
Der Großanlagenbau ist für das Jahr 2006 optimistisch gestimmt und rechnet damit, das hohe Niveau von 2005 halten zu können.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Marlies Schäfer, Pressesprecherin Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt am Main Telefon: (069) 66030, Telefax: (069) 66031511

(sk)

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