Pressemitteilung | Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) - Hauptgeschäftsstelle

VDV fordert: Keine weiteren Kürzungen bei Bus und Bahn! / Gutachten belegt zentrale Bedeutung des ÖPNV für den Standort Deutschland

(Berlin) - Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wehrt sich massiv gegen weitere Kürzungen der öffentlichen Finanzmittel für Busse und Bahnen. VDV-Präsident Günter Elste betonte in Berlin: "Der öffentliche Personennahverkehr darf nicht weiter zum Steinbruch der Haushaltskonsolidierung gemacht werden. Denn ohne Mobilität gibt es keinen Aufschwung in Deutschland. Und ohne Bus und Bahn gibt es keine Mobilität." Der VDV stellte ein aktuelles Gutachten der Baseler Verkehrsberatung ProgTrans vor. Die Analyse belegt, wie wichtig ein starker ÖPNV für den deutschen Wirtschaftsstandort ist. Laut Studie sehen Unternehmer einen guten ÖPNV als Top-Standortfaktor. Um den Druck auf die Politik zu erhöhen, veranstaltet der VDV eine bundesweite Tour mit einem Unterschriftenbus.

27 Millionen Wählerinnen und Wähler entscheiden sich regelmäßig für öffentliche Verkehrsmittel. Auf dieses Wählerpotenzial zielt der VDV mit seinen Aktionen kurz vor der Bundestagswahl. "Die Politik muss begreifen, dass nur mit einem starken Öffentlichen Personennahverkehr ein wirtschaftlicher Aufschwung in Deutschland erreicht werden kann. Wer aber an Bussen und Bahnen spart, spart den Aufschwung kaputt", sagte der VDV-Präsident Günter Elste in Berlin. Der Staat habe die Verkehrsunternehmen bereits empfindlich getroffen, als er die Ausgleichsleistungen für die Rabattierung von Schülertarifen und für die unentgeltliche Beförderung von Menschen mit Behinderung in drei Jahresschritten bis 2006 um insgesamt zwölf Prozent gekürzt habe. "Damit werden politisch bestellte Leistungen, die von den Verkehrsunternehmen täglich erbracht werden, nicht mehr voll bezahlt", betonte Elste.

Gleichzeitig verpflichten sich die Verkehrsunternehmen aber auch zu einer weiteren Effizienzsteigerung. "Es ist offensichtlich: Der Staat wird sich bei der Gestaltung des Gemeinwesens nur noch das leisten können, was auch finanzierbar ist", sagte Elste. Daher würden sich die Verkehrsunternehmen und -verbünde im VDV weiterhin zu ihrer Verantwortung bekennen, die Kosten zu senken, ihre Leistungen zu verbessern und Erträge zu steigern. "Damit wird der erfolgreiche Kurs der letzten Jahre fortgesetzt", so Elste.

Das aktuelle Gutachten der Baseler Beratungsfirma für Verkehr und Transport ProgTrans zeigt, wie bedeutend der ÖPNV als Standortfaktor und für den wirtschaftlichen Aufschwung ist. "Deutsche Unternehmer wollen für ihre Firmen vor allem gut ausgebildete Arbeitskräfte und eine optimale Verkehrsanbindung. Ein guter ÖPNV ist ihnen sogar wichtiger als die Nähe zu einem Verkehrsflughafen", sagte der ProgTrans-Geschäftsführer Dr. Stefan Rommerskirchen, der die Ergebnisse seiner Studie vorstellte. Gerade in Ballungsräumen seien Busse und Bahnen ein wichtiger Mobilitätsgarant. Da Ballungsräume "Wachstumskerne" in Deutschland seien, übernehme der ÖPNV hier eine entscheidend wichtige Rolle. Zudem wird laut ProgTrans in 15 Jahren jeder Deutsche im Schnitt zehn Prozent mehr Wege zurücklegen als heute. Würden dafür ausschließlich Autos genutzt, führte das zum Dauerstau.

"Unsere Fahrgäste, aber auch viele andere Menschen im Land, fordern einen Ausbau des ÖPNV", sagte VDV-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Müller-Hellmann. Der VDV habe deshalb die Kampagne "Damit Deutschland mobil bleibt" gestartet und wende sich jetzt mit dem "Kursbuch 21 - Menschen und Motive in Bus und Bahn" an politische Entscheider. In der neuen Broschüre stelle der VDV unterschiedliche Mobilitätsmotive vor. "Berufstätige, Studenten, Schüler, Senioren, Unternehmer, Touristen, Rollstuhlfahrer - sie alle wollen einen starken ÖPNV und der ist aufgrund der Kürzungen durch die Politik bedroht", erklärte Müller-Hellmann.

Vom 8. bis zum 17. September können sich alle Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Unterschrift auf dem VDV-Aktionsbus, der in zehn Städten Station machen wird, für einen leistungsfähigen Öffentlichen Personennahverkehr einsetzen. Der Tourbus startete kurz nach der Pressekonferenz und wird am 17. September zum "Tag für die Fahrgäste" nach Berlin zurückkehren. Alle Tourdaten stehen unter www.deutschland-bleibt-mobil.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) Kamekestr. 37-39, 50672 Köln Telefon: 0221/57979-0, Telefax: 0221/514272

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