VDZ-Präsident muss sich seiner sozialen Verantwortung stellen
(Berlin) - "Einmal mehr hat Hubert Burda Arbeitnehmerinteressen die eiskalte Schulter gezeigt", äußerte sich DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken am Freitag, 28. Oktober, enttäuscht über den Präsidenten des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ). Grund war die Entscheidung des Burda-Verlags, die Zeitschriften TV Today und TV Spielfilm künftig in einer Redaktion zu produzieren. "Burda gefährdet damit Stellen von vielen Mitarbeitern, von sozialem Verantwortungsbewusstsein ist dabei nichts zu spüren", kritisierte Konken.
Der VDZ stehe als Arbeitgeberverband und Tarifpartei auch in der Pflicht, für sozial gerechte Arbeitsbedingungen in den Mitgliedsverlagen zu sorgen und die Fürsorgepflicht der Verleger gegenüber ihren Redakteuren zu überwachen. Konken: "Burda als langjähriger Präsident des Verbands aber vernachlässigt in seinem eigenen Konzern diese Pflichten ein ums andere Mal, Zusicherungen hält er nicht ein." Das Modell Jobbörse, das er nun auch für die Mitarbeiter von TV Today vorsieht, brachte schon in der Verlagsgruppe Milchstraße keinen nennenswerten Erfolg. Dort hatte Burda rund 150 Mitarbeitern gekündigt. Nicht einzusehen ist nach Meinung Konkens, dass die meisten Titel aus der Burda-Gruppe als eigenständige GmbHs keiner Tarifbindung unterliegen. Mit der Verlagsgruppe Milchstraße war Burda fristlos aus dem VDZ ausgetreten. Die vom VDZ ausgehandelten Flächentarifverträge finden damit nur für die wenigen in der Burda-Holding beschäftigten Redakteure Anwendung. "Nicht nur Profit zählt. Die Beschäftigten der Burda-Unternehmen haben einen berechtigten Anspruch auf soziale Sicherheit."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv)
Hendrik Zörner, Pressesprecher, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit
Pressehaus 2107, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin
Telefon: (030) 7262792-0, Telefax: (030) 7262792-13