Pressemitteilung | Bundesverband Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO) - Geschäftsstelle Berlin

Veranstaltung - Artenvielfalt aktiv fördern / Anerkennung und Unterstützung der Ansiedlungsdynamik in Gewinnungsstätten

(Köln) - Europaweit soll die biologische Vielfalt durch nationale Strategien gestärkt und verbessert werden. Die aktive Rolle von Betrieben der mineralischen Rohstoffindustrie bei der Umsetzung dieses Anliegens gemeinsam mit Partnern des Naturschutzes stand im Mittelpunkt einer Veranstaltung am 14. Dezember 2011 in Berlin, die im Rahmen der Europäischen Business & Biodiversity Kampagne stattfand.

Die eigentliche Überraschung liegt bereits 20 Jahre zurück: Bei Untersuchungen der Artenvielfalt kam zu Tage, dass betriebene Gewinnungsstellen erstaunlicherweise höhere Werte erreichen können, als die nicht auf gleiche Weise in Anspruch genommene Kulturlandschaft im Umfeld. Die Gewinnungsfläche als Inselbiotop?! Das war neu, und in den Planspielen zum Thema Artenschutz eigentlich nicht vorgesehen. Belastbare Belege, wie sie damals unter anderem Dr. Ulrich Tränkle, AGLN Landschaftsplanung und Naturschutzmanagement, vorstellte, leiteten eine Wende im Denken ein. Vorsichtig näherten sich Vertreter von Naturschutzorganisationen und Gewinnungsunternehmen aus verschiedenen Richtungen dem Thema Artenschutz, nun unter völlig neuen Voraussetzungen. Heute ist es dagegen normal, dass sich Unternehmer Beratung auch bei Naturschutzverbänden einholen, um den Gewinnungsfortschritt artenansiedlungsgerecht zu optimieren. Genauso normal ist es, dass der Naturschutz Betriebe um technische Unterstützung bittet, um beispielsweise einer unerwünschten Verbuschung zu begegnen. Immer häufiger werden gemeinsam Exkursionen, Veranstaltungen oder Tage der offenen Tür geplant und gestaltet. Aus einer eingefahrenen Gegnerschaft haben sich beispielhafte Kooperationen entwickelt.


Vom Modellfall zur Normalität

Die in vielen Fällen intensive Zusammenarbeit zwischen Rohstoffgewinnung und Naturschutz mit dem Ziel, die Artenvielfalt auf den heute selten gewordenen Sonderstandorten in den Betriebsarealen zu fördern, hat sich erstaunlich produktiv entwickelt. Von der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, ist sie bereits zu einem Stück Normalität rund um die Gewinnung mineralischer Rohstoffe durch verantwortungsvoll agierende Betriebe geworden.

Im Kontext verschärfter Schutzszenarien und Vorgaben zum Thema Ressourceneffizienz halten es die Partner für angezeigt, das bisher Erreichte auch in der Breite bekannt zu machen. Nicht alle von der EU und der nationalen Umweltpolitik geplanten Eingriffe in das bestehende und weitgehend gut funktionierende Gefüge von Wirtschaft und gestaltendem Naturschutz gelten bei allen Akteuren als geeignet, die Artenvielfalt aktiv zu fördern. Gemeinsam gingen deshalb Vertreter des Global Nature Fund (GNF), des NABU, Naturschutz-Managementberater und Vertreter von MIRO und einiger seiner Landesverbände der Frage nach, wie Biodiversität in Zukunft für Naturschutz, Politik und Unternehmen messbar gemacht werden kann. Die Vorschläge werden nun in den beteiligten Gremien diskutiert und bis zur Beschlussreife weiterentwickelt.

Zusammenfassend erhoffen sich die Akteure gute Gesetze, die dem gestaltenden Naturschutz immer dann deutlich Handlungsspielräume gewähren, wenn dieser gegenüber dem bewahrenden Naturschutz mehr Vorteile für die Biodiversität bringt. So entstünden Möglichkeiten, Neues zu probieren und damit auch neue Erfolge zu erzielen. Ein weiterer Wunsch besteht darin, dass sich auch das öffentliche Beschaffungswesen dem Ansatz verpflichtet sieht, Bemühungen um eine prosperierende Biodiversität zu honorieren. Das Plädoyer wird allerdings nur greifen, wenn dieser Ansatz auch in den Vorlagen des BMU Berücksichtigung findet. Flexibel oder starr: Staatssekretärin Heinen-Esser zeigte sich rundum überzeugt, dass bis 2020 der Prozess des Artensterbens aufgehalten werden kann, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO) Pressestelle Annastr. 67-71, 50968 Köln Telefon: (0221) 934674-60, Telefax: (0221) 934674-64

(cl)

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