Pressemitteilung | (vzbv) Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.
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Verbraucherinformation als wichtiger Wirtschaftsfaktor / "Information schafft Vertrauen und ist Bedingung für einen funktionierenden Qualitätswettbewerb"

(Berlin) - Derzeitige Informationen über Produkte und Dienstleistungen reichen nicht aus, um Verbrauchern eine bewusste Kaufentscheidung zu ermöglichen. Dies ist die zentrale Aussage einer vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) in Auftrag gegebenen empirischen Studie zum Informationsbedarf der Verbraucher. "Wenn wir wollen, dass sich Qualität am Markt durchsetzt, brauchen Verbraucher einen umfassenden Zugang zu Produktinformationen, damit sie sich bewusst für oder gegen ein Produkt entscheiden können", so vzbv-Vorstand Prof. Dr. Edda Müller anlässlich einer Tagung des vzbv in Berlin zum Thema Verbraucherinformation.

Dies müsse auch im Interesse der deutschen Wirtschaft sein. Zum Abbau der Informationsdefizite fordert der vzbv einen neuen Anlauf für ein Verbraucherinformationsgesetz und eine internationale Norm für die soziale Verantwortung von Unternehmen. In einer immer komplizierteren Konsumwelt sind Verbraucher zunehmend überfordert, weil ihnen wesentliche Informationen fehlen. Auswahlentscheidungen werden damit zufällig und nicht bewusst getroffen - zulasten von Wettbewerb und Qualität. Selbst unter Einhaltung aller Kennzeichnungsvorschriften erfährt der Verbraucher derzeit nicht, unter welchen Arbeits- und Umweltbedingungen die Waren hergestellt oder ob in der Produktion Sozial- und Tierschutzstandards eingehalten wurden. In anderen Fällen erschweren eine fehlende Standardisierung und Vergleichbarkeit der zur Verfügung gestellten Informationen dem Verbraucher eine Orientierung. Besonders deutlich wird dies bei Anlageprodukten oder Versicherungspolicen.

"Information schafft Vertrauen und ist Bedingung für einen funktionierenden Qualitätswettbewerb, in dem Verbraucher die Anbieter hoher Qualität auch angemessen belohnen können", so Edda Müller. Wahrhaftige, verständliche und vergleichbare Verbraucherinformationen über die Produkt- und Prozessqualität von Waren und Dienstleistungen seien daher ein integraler Bestandteil der Wirtschaftspolitik. Diese zentrale Botschaft sei bei Politikern und Unternehmern bisher noch nicht angekommen. "Die Politik appelliert an den mündigen Verbraucher, schafft aber nicht die nötigen Rahmenbedingungen, damit er eine bewusste Auswahlentscheidung treffen kann. Die Wirtschaft blockiert weitreichende Informationen und spricht von Regulierungswahn und unnötiger Bürokratie", so Müller.

Mit dieser Politik, die Information als entscheidenden Wettbewerbsvorteil missachtet, schade die Wirtschaft sich selbst. "Wer mit deutscher Spitzenqualität wirbt und Qualitätsprodukte absetzen will, muss auch bereit sein, die Verbraucher darüber zu informieren, was in den Produkten drin ist und wie sie hergestellt wurden", so Edda Müller. Statt in die Informationsoffensive zu gehen, entzögen sich viele Unternehmen Verbraucheranfragen durch Nichterreichbarkeit, Schweigen, beschönigende oder falsche Antworten.

Um Informationsdefizite auszugleichen und einen Qualitätswettbewerb zu ermöglichen fordert der vzbv einen Maßnahmenkatalog bestehend aus:
- der Einführung gesetzlicher Informationspflichten für Behörden und Unternehmen durch ein Verbraucherinformationsgesetz
- der Verbesserung der gesetzlichen Kennzeichnungspflichten
- der Einführung einer internationalen Norm für die soziale Verantwortung von Unternehmen.

Quelle und Kontaktadresse:
vzbv Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. Markgrafenstr. 66, 10969 Berlin Telefon: 030/258000, Telefax: 030/25800218

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