Pressemitteilung | Handelsverband Deutschland e.V. - Der Einzelhandel (HDE)

Verdi-Suizid-Spot geschmacklos und gefährlich

(Berlin) - Die Empörung über den Selbstmord-Spot von Verdi reißt nicht ab. Einzelhandelsunternehmer, die den zynischen Werbefilm der Gewerkschaft gesehen haben und selbst Jugendliche ausbilden, sind entsetzt und fassungslos. Daher forderte am 29. Oktober in Berlin der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) Konsequenzen. "Für politische Werbung müssen die gleichen Regeln gelten wie für kommerzielle Werbung.

Der geschmacklose Verdi-Spot mit der Anleitung zum Selbstmord wäre vom Deutschen Werberat sofort gestoppt worden", sagte HDE-Sprecher Hubertus Pellengahr. Der Werberat sei jedoch eine Selbstdisziplinierungsinstitution der deutschen Wirtschaft und könne deshalb nur die kommerzielle Werbung der Unternehmen kontrollieren. "Deshalb brauchen wir für die politische Werbung von Gewerkschaften und anderen gesellschaftlichen Gruppen eine ähnliche Kontrollinstanz, um die schlimmsten Auswüchse zu verhindern", forderte Pellengahr. Zugleich bezweifelte er, dass die Ausstrahlung des Verdi-Films mit dem Rundfunkstaatsvertrag in Einklang stand, da weltanschauliche Spots in das redaktionelle Programm eingebunden sein müssten.

Er kündigte an, dass sich der HDE wegen dieser Frage an die Ministerpräsidenten und die Landesrundfunkanstalten wenden werde. Aus Sicht des HDE wollte Verdi mit dem Selbstmord-Spot Aufmerksamkeit um jeden Preis erregen. "Auch der beste Zweck heiligt nicht die Mittel", betonte Pellengahr. Besonders verwerflich fand er, dass Verdi sich als Medium einen Musiksender ausgesucht habe, der fast ausschließlich von Jugendlichen, kaum aber von Unternehmern gesehen werde.

Die Provokation habe also nicht die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen zum Ziel gehabt. Vielmehr hätten die Verantwortlichen wissentlich das Risiko von Nachahmungstätern in Kauf genommen. "Verdi hat nicht nur die Grenzen des guten Geschmacks überschritten, sondern ist in jeder Hinsicht weit über das Ziel hinaus geschossen", so der HDE-Sprecher. Die Gewerkschaft hätte damit sich und der Sache großen Schaden zugefügt.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE) Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: 030/726250-65, Telefax: 030/726250-69

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