Pressemitteilung | Allianz pro Schiene e.V.

"Verkehrsfläche in Deutschland ist größer als das Land Thüringen: Autofahrer verbrauchen 10mal mehr Platz als Bahnfahrer"

(Berlin) - Die Allianz pro Schiene hält den Flächenverbrauch in Deutschland für „Besorgnis erregend hoch“. „Die Verkehrsfläche wächst prozentual zum zweiten Mal in Folge stärker als im Vorjahr“, sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege mit Verweis auf die heute (28. November 2006) veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (destatis) in Berlin. „Dies steht im völligen Gegensatz zu den Zielen der Bundesregierung, die den Anstieg des Flächenverbrauchs bis 2020 auf ein Viertel des heutigen Wertes reduzieren will“. Pro Tag entstehen nach Berechnungen des Umweltbundesamtes rund 22 Hektar zusätzliche Verkehrsfläche in Deutschland.

Nach destatis-Angaben sind bereits 4,9 Prozent (17.538 km²) der Bodenfläche Deutschlands vom Verkehr beansprucht. „Die Verkehrsfläche in Deutschland ist größer als das Land Thüringen“, so Flege. Seit 1992 hat die Verkehrsfläche um 1.097 km² zugenommen. Flege: „Jedes Jahr asphaltieren wir für den Verkehr eine Fläche zu, die annähernd die Größe der Insel Sylt hat.“ Bei diesen Zahlen sind nach Angaben der Allianz pro Schiene Auto-Stellplätze auf Privatgrundstücken noch nicht einmal erfasst. Sie fallen bei destatis unter die Rubrik „Gebäude- und Freifläche“.

Verantwortlich für diese „bedrohliche Zubetonierung der Landschaft“ ist nach Auffassung der Allianz pro Schiene vor allem der „ungezügelte Straßenbau in Deutschland“ sowie eine nach wie vor „autoorientierte Siedlungs- und Verkehrspolitik“. Flege: „Autoverkehr benötigt nach Berechnungen des Forschungszentrums Karlsruhe pro beförderter Person im Durchschnitt etwa zehnmal so viel Verkehrsfläche wie der Transport von Fahrgästen per Bus und Bahn.“

„Wenn die Bundesregierung ihr Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie erreichen will, die Zunahme des Flächenverbrauchs durch Siedlungs- und Verkehrsfläche bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu senken, muss sie den Schienenverkehr stärker fördern“, forderte der Geschäftsführer des Schienenbündnisses.

Quelle und Kontaktadresse:
Allianz pro Schiene e.V. Dirk Flege, Geschäftsführer Chausseestr. 84, 10115 Berlin Telefon: (030) 27594559, Telefax: (030) 27594560

(bl)

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