Pressemitteilung | Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)

Versicherer kritisieren "Renteninformation"

(Berlin) - Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) kritisiert den Aussagewert der so genannten Renteninformation der gesetzlichen Rentenversicherungsträger. Seit Juni 2002 versenden die Rentenversicherungsträger die Renteninformation, um "den Versicherten eine neutrale Planungsgrundlage für die ergänzende Altersvorsorge " zu geben, so der VDR.

Daran bemängelt der GDV, dass durch die angenommene Rentendynamik von bis zu 3,5 Prozent Rentensteigerung pro Jahr besonders für junge Menschen die Versorgungslücke im Alter verdeckt wird. So sind Einzelfälle bekannt, nach denen die Rentenversicherungsträger jüngeren Versicherten für das Jahr 2032 eine Monatsrente von bis zu 5400 Euro hochrechnen. Dies entspricht in diesem Beispiel rund 150 Prozent des aktuellen rentenversicherungspflichtigen Bruttoeinkommen, gemessen am entsprechenden derzeitigen Nettoeinkommen von sogar über 250 Prozent!

Mit der Annahme konstanter Erhöhungssätze wird die Wirkung der durch die letzte Rentenreform geschaffenen neuen Rentenformel vollständig herausgerechnet. So wird weder deutlich, wie sich die demographische Entwicklung noch wie sich die geänderte Rentenformel auf die zu erwartenden Renten auswirkt. Auch die Wirkung der Inflation wird nicht erläutert.

Der GDV fordert von den Rentenversicherungsträgern, den Menschen über ihre zu erwartende Altersversorgung reinen Wein einzuschenken und mit Blick auf die entstehenden Versorgungslücken aussagekräftigere Renteninformationen zu versenden. Derzeit wird die Renteninformation ihrem Anspruch, "eine neutrale Planungsgrundlage für die ergänzende Altersvorsorge" zu sein, in keiner Weise gerecht. Die Vorsorgeneigung des Einzelnen wird eher gemindert als gestärkt.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) Friedrichstr. 191-193a 10117 Berlin Telefon: 030/20205000 Telefax: 030/20206000

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