Vertane Chance! / Deutsche Kinderhilfe zum Kinderförderungsgesetz
(Berlin) - Mit dem heutigen Kinderförderungsgesetz wurde die Chance vertan, zumindest einen Schritt weg von der faktischen Monopolstellung der öffentlichen und gemeinnützigen Kitas zu tun. Durch den heute (26. September 2008) verabschiedeten Vorrang der Förderung öffentlicher gegenüber den gewerblichen Kitas wurde dem Druck der Wohlfahrtsverbände nachgegeben, die die gewerbliche Konkurrenz fürchten. Dadurch wird sich die dringend erforderliche Qualitätssteigerung in den Kindertageseinrichtungen weiter verzögern.
Kindertageseinrichtungen sollen nach dem Willen des Gesetzgebers eine weitaus größere Rolle bei der Frühförderung von Kindern spielen. Entscheidend dafür ist aber die Qualität der Betreuung. Es ist daher abzuwarten, wie die von der Bundesfamilienministerin von der Leyen angekündigte Qualitätsoffensive aussehen wird.
Die Deutsche Kinderhilfe spricht sich mit Nachdruck für die Unterstützung gewerblich geführter Kitas aus. Es ist nur gut, wenn wir endlich auch in diesem Bereich Wettbewerb bekommen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Organisation, RA Georg Ehrmann. Die von Kritikern befürchteten Qualitätsverluste und eine Kommerzialisierung stellen kein Problem dar, im Gegenteil: Gerade die Konkurrenz unter den Einrichtungen fördert die Qualität. Es darf nicht mehr nur darum gehen, ein Kind nur "unterzubringen" und dankbar einen Platz irgendwo annehmen zu müssen, es muss eine Wahlmöglichkeit auch unter den Betreuungseinrichtungen geben. Wenn Eltern die Wahl haben, wird es zu einem Qualitätsschub kommen. Die Kinder werden davon profitieren
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