VhU will kein "Abitur light" in Hessen / Kürzung der Lehrpläne bei G 8 kann nur eine Notlösung sein
(Frankfurt am Main) - "Die von Kultusminister Jürgen Banzer vorgestellte `Verschlankung´ der Lehrpläne bei G 8 kann nur eine Notlösung sein, die aber nicht den Weg in die Zukunft weist", kommentierte Jörg E. Feuchthofen, Geschäftsführer für Bildungspolitik der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) die heute (26. Mai 2008) bekannt gegebenen Schritte der Landesregierung zur Optimierung des verkürzten gymnasialen Bildungsgangs. Die Umsetzung von G 8 habe von Anfang an darunter gelitten, dass in der Mittelstufe versucht worden sei, die Stundenzahl aus sechs Jahren in fünf Jahre hineinzupressen. Wenn das Kultusministerium jetzt diese Stundenzahl über eine Kürzung des verpflichtenden Lehrstoffes senken wolle, führe dies zwangsläufig zu einer Qualitätsminderung bis in die Oberstufe hinein. "Wir wollen aber im Ergebnis kein `Abitur light´ in Hessen", warnte Feuchthofen.
Die VhU sieht die Zukunft von G 8 in einem anderen Vorgehen. In zwei bis drei Jahren gehörten die vielen "Zwangslehrpläne" und das Vorschreiben von Stunden der Vergangenheit an. Zählen werde nur noch, was Schüler am Ende eines mehrjährigen Bildungsgangs können sollten. Dies werde durch Bildungstandards und Kerncurricula sichergestellt. Wie Schulen dieses Ziel erreichten, entschieden sie selbst. Deswegen dürfe man bei G 8 nicht weiter an den "alten Lehrplänen herumdoktern", sondern müsse sehr zügig das neue System einführen. Alles andere bedeute aus der Sicht der VhU eine weitere zusätzliche Belastung der Schulen. G 8 müsse nicht zu Lasten der Bildungsqualität gehen, wie die PISA-Siegerstaaten, aber auch andere Bundesländer wie Sachsen zeigten. "In Finnland bestehen die Unterrichtsvorgaben für Lehrer aus ganzen 16 Seiten; in Deutschland füllen die Lehrpläne ganze Aktenschränke", veranschaulichte Feuchthofen abschließend.
Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU)
Dr. Ulrich Kirsch, Leitung, Presse und Kommunikation
Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 95808-0, Telefax: (069) 95808-126
(el)
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Luftverkehrsstandort Hessen erfährt breite politische Unterstützung im Landtag
- Ehrenamtliche Richter als Stimme der Praxis für Justiz und Rechtsstaat unverzichtbar
- Rentenversicherung / Pollert: Bundesregierung und Bundesrat probieren in der Rentenpolitik die Quadratur des Kreises / Generationenungerechtes Rentenpaket II stoppen