Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Dezember 2022 in Hessen

(Frankfurt am Main) - Die Arbeitslosigkeit ist im Dezember von rund 167.000 auf rund 168.000 gestiegen. Im Gesamtjahr 2022 waren rund 164.500 Personen arbeitslos, rund 13.500 weniger als 2021. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist um rund 47.000 gegenüber dem Vorjahr gewachsen.

"Mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit seit 2019 und einem Beschäftigungsrekord hat sich der Arbeitsmarkt 2022 von einer sehr robusten Seite gezeigt. Gleichzeitig sind trotz aller nicht ausgestandenen Krisen rund 120.000 offene Stellen in Hessen zu besetzen - Kolleginnen und Kollegen werden allerorten gesucht. Dieser Arbeits- und Fachkräftemangel wird mit der demografischen Entwicklung seine Wucht von Jahr zu Jahr mehr entfalten. Damit Sozialabgaben nicht ins Unermessliche steigen muss die Politik in Land und Bund die sozialpolitische Kehrtwende einleiten: Mit Strukturreformen in der Sozialversicherung, mit der Mobilisierung des inländischen Arbeitskräftepotentials und mit einer gelingenden Fachkräftezuwanderung. Einen funktionierenden Sozialstaat gibt es nur mit einer florierenden Wirtschaft", erklärte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

Mit 40,45 Prozent im Jahr 2023 sei der Gesamtsozialversicherungsbeitrag auf den höchsten Stand seit 2007 gestiegen - Tendenz stark steigend. "Eine längere Lebensarbeitszeit ist der Königsweg, um die Finanzierung der Sozialsysteme beherrschbar und generationengerecht zu halten. Deshalb muss endlich die abschlagfreie Frührente beendet werden. Bei der anstehenden Krankenhaus-Strukturreform muss das Land Hessen mitziehen und darf nicht weiter auf Ausnahmen von bundesweiten Qualitätsvorgaben bestehen. Der Krankenhausbereich ist der mit Abstand größte Kostenblock in der gesetzlichen Krankenversicherung", so Pollert.

"Von einer gelingenden Fachkräftezuwanderung als unverzichtbarem Baustein zur Abmilderung des Arbeitskräftemangels sind wir derzeit noch weit entfernt. Landesregierung und Kommunen müssen für funktionierende, schnell reagierende Ausländerbehörden sorgen. Sonst ziehen die Fachkräfte am Standort Hessen vorbei. Mit einer Initiative für eine Zentrale Ausländerbehörde für Fachkräfteeinwanderung - die vom Bundesgesetzgeber ohnehin gefordert wird - sollte die Landesregierung für eine entscheidende Entlastung der 31 kommunalen Ausländerämter sorgen", sagte Pollert.

Quelle und Kontaktadresse:
VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. Patrick Schulze, Geschäftsführer Kommunikation Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Fax: (069) 95808-126

(jg)

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