VhU zum Klima-Gipfel in Kopenhagen / Weidemann "Politik soll realistische Ziele zur Reduktion von Treibhausgasen setzen und nicht Bürger und Unternehmen in Deutschland einseitig belasten!"
(Frankfurt am Main) - Die hessische Wirtschaft warnt die Bundesregierung und die EU davor, sich beim Klimaschutz einseitig auf unerreichbare Ziele der Emissionsverminderung festzulegen und den Produktionsstandort Europa zu benachteiligen. Eine unkonditionierte Absenkung des CO2-Ausstoßes um mehr als 30 Prozent bis 2020 sei "völlig unrealistisch", sagte der Präsident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), Prof. Dieter Weidemann, am Donnerstag (17. Dezember 2009) in Frankfurt mit Blick auf den Klima-Gipfel in Kopenhagen. Er schloss sich damit der Warnung des BDI-Präsidenten Keitel an und unterstützte sie ausdrücklich. Ehrgeizige Ziele zur Reduktion der Treibhausgase seien vernünftig, aber sie müssten für alle Industrieländer verbindlich gelten und dürften nicht den Wettbewerb zwischen Industrieländern verzerren.
Weidemann: "Deutschland und Europa alleine können diese Aufgabe nicht lösen. Einseitige Verpflichtungen schaden der Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen, ohne die weltweiten Emissionen spürbar zu reduzieren." Er erinnerte daran, dass von den rund 30 Mrd. Tonnen CO2, die im Jahr 2008 weltweit emittiert wurden, lediglich rund 4 Mrd. t CO2 aus der EU stammten. In Deutschland betrage der CO2-Ausstoß pro Jahr 0,85 Mrd. t und Hessen liege bei weniger als 0,05 Mrd. t. Die größten Emittenten in 2008 waren China mit rund 6,5 Mrd. t. und die USA mit 5,9 Mrd. t.
Die hessische Industrie wolle bei der Reduktion von CO2-Emissionen vorankommen. "Gerade deshalb sehen wir die Notwendigkeit einer Verpflichtung wirklich aller Beteiligten als Erfolgsvoraussetzung: Wir brauchen bindende Emissionsminderungsziele für alle", so der VhU-Präsident. Die USA ließen derzeit Europa vorausmarschieren und besetzten selbst eine nüchterne Interessensposition. In diesem Umfeld werde die europäische Überbietung mit Vorleistungen als naiv eingeschätzt. "Etwas mehr nüchterner Geschäftssinn anstelle von moralischem Druck wäre zielführender - sowohl für die Verminderung von Treibhausgasen als auch für den Erhalt von Unternehmen und Arbeitsplätzen in Deutschland", so Weidemann abschließend.
Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU)
Dr. Ulrich Kirsch, Leitung, Presse und Kommunikation
Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 95808-0, Telefax: (069) 95808-126