Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

VhU zur Diskussion um Kraftwerk Staudinger heute (23. April 2008) im Landtag / Fasbender: "Die hessische Wirtschaft fordert ein Bekenntnis des Landes zu einer eigenen Energieversorgung statt Luftnummern und völliger Auslieferung an Energieimporte aus Risikoländern"

(Frankfurt am Main) - Die hessische Wirtschaft beobachte mit großer Sorge die zunehmende Tendenz, Infrastrukturvorhaben abzulehnen oder unnötig zu verzögern. Dies führt bei Standortentscheidungen immer häufiger dazu, dass Arbeitnehmer für die im internationalen Vergleich zu hohen Energiekosten in Deutschland mit Verzichten bluten müssen. Denn die Personal- und Energiekosten sind die beiden wichtigsten Stellschrauben für die Standortmanager. "Deshalb sehen wir in der Erweiterung des Kraftwerks Staudinger einen Testfall für die Bereitschaft der Region, sich ihre eigene Energieversorgung und industrielle Basis für die Zukunft zu sichern", sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU). Die geplante Werkserweiterung Staudinger sei ein Modellobjekt für exzellente Kohle-Kraftwerkstechnologie. Dieses verdopple die Strommenge, senke die Luftwerte drastisch und mindere den CO2-Ausstoß gewaltig. Eine Zusatzbelastung für die Region sei nicht gegeben. Auch der Bundesumweltminister fordere Kohlekraftwerke. Würde eine derartige Technologie in die stark wachsenden Wirtschaftsregionen, z. B. China und Indien, exportiert, könnten weltweit kräftige Emissionsreduktionen mit deutlich höherer Energieeffizienz erreicht werden.

"Aber zu einer solchen Technologie und ihrer Kraftwerksindustrie müssen wir uns auch in unserem eigenen Land bekennen und sie auch hier weiter entwickeln wollen. Ohne die notwendige Energie-Infrastruktur können wir nicht leben", so Fasbender. Unsere Wirtschaft und unser Wohlstand hingen entscheidend von der Energieversorgung ab. Und zwar aus eigener Produktion, weil sie nachweislich unter deutlich höheren Umwelt- und Gesundheitsstandards als im Ausland erzeugt werde und uns zudem politisch unabhängiger mache. "Wer keine Kernkraft und keine Kohleenergie in eigener Erzeugung will, liefert unsere Energieversorgung vollständig an Energieimporte aus Risikoländern aus. Denn soviel und so gleichmäßig Wind und Sonne gibt es in Deutschland gar nicht, um die Energie-Grundlast zu sichern und den Ausfall der wichtigsten Energieträger zu kompensieren", so Fasbender weiter.

"Wir diagnostizieren einen deutlichen Rückgang der Industrie in Hessen. Deshalb betreibt die VhU aktiv eine Industrieplatzinitiative – gemeinsam mit der Landesregierung", so der Hauptgeschäftsführer. Wenn Industrie abwandere, würden in diesem Sog auch die Dienstleistungsbereiche deutlich weniger, die ohnehin die wegfallenden Industriearbeitsplätze nicht kompensieren könnten. Gegen diesen Industrieschwund sind Rahmenbedingungen zu schaffen – auch für die Energie. Dazu leiste die Erweiterung des Kraftwerkes "Staudinger" einen Beitrag. Denn nur große, leistungsfähige und mit modernster Technologie betriebene Kraftwerke in Hessen ermöglichten wettbewerbsfähige Energiepreise, die allen zu Gute kommen. Hierzu sei ein umfassender Energiemix – einschließlich Kernenergie – notwendig.

Der Standort des Kraftwerks "Staudinger" ist im Raumordnungsplan als ein Kraftwerksstandort ausgewiesen, die Raumverträglichkeit geprüft und bejaht. Genehmigungsverfahren und Umweltverträglichkeitsprüfung der Erweiterung sähen eine Beteiligung der Öffentlichkeit vor.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU) Dr. Ulrich Kirsch, Leitung, Presse und Kommunikation Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Telefax: (069) 95808-126

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