Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

VhU zur Novelle Hessische Ingenieurgesetze (Morgige Anhörung im Landtag) / Fasbender: "Der deutsche Ingenieur ist eine Weltmarke, er braucht keine Kammer, die ihm dies bestätigt!"

(Frankfurt am Main) - Mit scharfen Worten hat die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) die geplante Novelle des Hessischen Ingenieur- und Ingenieurkammergesetzes kritisiert: "Der deutsche Ingenieur ist wie das 'Made in Germany' ein weltweit anerkanntes Markenzeichen. Er braucht keine Kammer, die ihm dies bestätigt. Während auf der europäischen Ebene bei Berufsbezeichnungen wie dem Ingenieur nach mehr Transparenz und Verwaltungsvereinfachung gesucht wird, soll in Hessen jetzt ein kleinstaatlicher Weg beschritten werden. Dazu wollen die Regierungsfraktionen nicht nur die Regeln zur Führung der Berufsbezeichnung Ingenieur ausbauen, sondern auch noch überflüssige Fachbezeichnungen einführen, die an aufwändige Voraussetzungen geknüpft werden", kritisierte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der VhU, die Novelle anlässlich der morgigen mündlichen Anhörung im Hessischen Landtag.

Die VhU sieht sich in ihrer Kritik in geschlossener Front der Wirtschaft mit den großen Ingenieurverbänden und den Hochschulen, aber auch dem nationalen Akkreditierungsrat. Mit den Neuregelungen werde mit hohem Verwaltungsaufwand der Zuständigkeitsbereich der Ingenieurkammern ausgeweitet. Insbesondere die neuen Fachbezeichnungen für Ingenieure würden zu einer schädlichen Bürokratisierung führen, die weder Wirtschaft noch Arbeitsmarkt brauchten. "Die Aufgabe der hessischen Ingenieurkammer ist ausschließlich die Selbstverwaltung und Überwachung des 2-Prozent-Segments der öffentlich tätigen freiberuflichen Ingenieure", betonte der VhU-Hauptgeschäftsführer.

Die VhU betont, dass sich die Aufgaben und die Tätigkeitsfelder von Ingenieuren bis auf wenige Ausnahmen durch Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt ergäben. Das müsse auch künftig so bleiben. Mit der Einführung des Bologna-Systems von Bachelor und Master sei der "Dipl.-Ing." endgültig passé. "Für einen Ersatz durch die berufsrechtliche Vergabe von Titeln als Fachingenieure sieht in der Wirtschaft niemand Sinn, zumal das Vorhaben in Hessen mit einem monströsen System von Vorgaben wie Praxisnachweisen, Fortbildungen und Kammermitgliedschaften verbunden werden soll. Die Begründung 'zu Kontrollzwecken' verharmlost ein solches Bürokratiemonster auch noch", verdeutlichte Fasbender. Der Hauptgeschäftsführer warnte vor einer gesetzlichen Festlegung, die in der vorgesehenen Form niemals die Realitäten am Arbeitsmarkt mit ihren schnellen Veränderungen angemessen abbilden könne und lediglich Vorschub für eine Regulierung des Ingenieurberufs durch die Hintertür eröffne.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU) Dr. Ulrich Kirsch, Leitung, Presse und Kommunikation Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Fax: (069) 95808-126

(dw)

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