Viel Holz in wenig vitalen Wäldern / Waldzustandsbericht belegt Folgen von Trockenheit, Kalamitäten und Luftschadstoffen
(Berlin) - Wirklich überrascht zeigte sich Dr. Ute Seeling, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. (AGDW), nicht anlässlich der bisher bekannt gewordenen Ergebnisse der Waldzustandserhebung anlässlich eines Pressegesprächs in Berlin: Die Wälder in Deutschland und in ganz Europa weisen 2004 eine deutlich geringere Vitalität auf als in den zurückliegenden Jahren. Als Gründe dafür sind vor allem der Trockenstress aus 2003 und die hohen Kalamitätsschäden aus 2004 anzuführen. Die Wälder werden wohl auch mehrere Jahre brauchen, um sich von diesem Tiefstand wieder zu erholen.
Neben den klimatischen Einflüssen, die sich auf den Waldzustand jeweils mit zeitlicher Verzögerung auswirken, sind es nach wie vor die Luftschadstoffe, die den Wäldern zu schaffen machen. Diese so genannten Emissionen, die überwiegend aus dem Straßenverkehr stammen, führen zur Versauerung der Böden und können nur mittels Bodenschutzkalkungen abgepuffert werden. Die AGDW fordert daher eine konsequente Fortsetzung der Luftreinhaltepolitik und im Privat- und Kommunalwald in ganz Deutschland eine 100-prozentige staatliche Förderung der Bodenschutzkalkung, weil es sich dabei um von der Allgemeinheit verursachte Schäden handelt.
Über den alarmierenden Waldzustandsbericht darf nicht vergessen werden, dass die Wälder in Deutschland so vorratsreich sind wie noch nie und riesige zusätzliche Nutzungspotenziale bieten. Dies wurde durch die Bundeswaldinventur II erst vor wenigen Wochen eindrücklich dokumentiert. Zur Mobilisierung der nachhaltig nutzbaren Potenziale aus unseren Wäldern fordern die Waldbesitzer, die ambitionierte Charta zur Stärkung der Holzverwendung konsequent und schnell umzusetzen. Bereits heute bietet das Cluster Forst & Holz fast 1 Millionen Arbeitsplätze, viele davon im ländlichen Raum. Weitere Wachstums- und Innovationspotenziale sind vorhanden. Man kann es nicht oft genug sagen: Nur gute Pflege hilft dem Wald wieder auf die Beine. Beim jetzigen Waldzustand eine Einschränkung der Bewirtschaftung zu fordern, wirkte wie ein Abzug des Pflegepersonals von der Intensivstation
., so Dr. Seeling.
Quelle und Kontaktadresse:
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