Pressemitteilung | (NABU) Naturschutzbund Deutschland - Landesverband Nordrhein-Westfalen

Viel Potenzial für die urbane Artenvielfalt / NABU zeichnet schmetterlingsfreundliche Friedhöfe in Köln aus | Erste Plakette geht an den Westfriedhof

(Düsseldorf/Köln) - Friedhöfe haben einen besonderen Wert als urbane Grünflächen und Rückzugsorte für viele Tierarten. Seit 2015 arbeiten der NABU Köln und die Friedhofsverwaltung der Stadt Köln gemeinsam daran, den Westfriedhof hinsichtlich seiner Bedeutung als Lebensraum weiter aufzuwerten. Maßnahmen wie die Anlage von Schmetterlingsbeeten, Teichen und Streuobstwiesen, die Extensivierung der Wiesenmahd, der Verzicht auf Pestizide und die Anpassung der nächtlichen Beleuchtung leisten einen wichtigen Beitrag für die Insektenvielfalt. Im Rahmen des Projektes "Mehr Platz für Falter - jetzt wird's bunt!" wurde dieses Engagement der Stadt Köln nun mit der Auszeichnung "Schmetterlingsfreundlicher Friedhof" honoriert.

Claudia Trunk, stellvertretende Vorsitzende des NABU Köln und Karl-Heinz Jelinek, Schmetterlingsexperte des Projekts, überreichten Urkunde und Plakette heute an William Wolfgramm, Dezernent Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften der Stadt Köln. "Es ist toll zu sehen, wie Naturschutz und Friedhofsverwaltung hier zusammen arbeiten und so kleine Oasen für Menschen und Tiere in der Stadt gestaltet werden", so Trunk zur Auszeichnung.

Und nicht nur Insekten finden auf dem Westfriedhof ein Zuhause. Zum 100-jährigen Jubiläum des Westfriedhofs wurden 2017 vom NABU Köln und der Friedhofsverwaltung 100 Vogel-Nistkästen angebracht, so dass sich dort nun in Summe ganze 124 Nistkästen befinden. Insgesamt konnten 40 Vogelarten auf dem Westfriedhof nachgewiesen werden. Eine Besonderheit des Westfriedhofs ist außerdem die dort heimische Gartenschläfer-Kolonie. Zur Unterstützung der Gartenschläfer hängen auf dem Friedhof 23 Spezialkästen, die den Bilchen als Schlafplatz und zur Jungenaufzucht dienen. Für die sechs auf dem Friedhof vorkommenden Fledermausarten werden unterstützend zudem spezielle Fledermauskästen angeboten Sowohl die Bilche als auch Fledermäuse und manche Insekten nutzen aber ebenfalls gerne freie Vogel-Nisthilfen als Unterschlupf.

Ergänzt werden all diese Maßnahmen durch das Belassen von Stein- und Totholzhaufen, sowie die im letzten Jahr neuangelegte, mehrreihige Vogelschutzhecke. So bietet der Westfriedhof einer Vielzahl von Artengruppen, von Insekten bis Säugetieren, Nahrungs- und Lebensraum.
Das vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW geförderte Projekt "Mehr Platz für Falter - Jetzt wird´s bunt!" macht auf die vielen Möglichkeiten aufmerksam, hochwertige Bereiche für Schmetterlinge zu schaffen und gibt zahlreiche Tipps für die praktische Umsetzung. Insbesondere Friedhöfe, aber auch die Außengelände rund um Kindergärten und Schulen sowie Privatgärten, lassen sich mit wenigen Maßnahmen aufwerten und zu attraktiven Orten für Tag- und Nachtfalter gestalten.

Wer Gärten oder andere Flächen schmetterlingsfreundlich gestalten möchte - Friedhofsträger, Privatgärtner*innen sowie Schulen und Kitas - findet dazu umfangreiche Tipps in den Infomaterialien des NABU NRW. Ein kostenloses Informationspaket kann unter Falter@NABU-NRW.de angefordert werden. Interessierte, die ihren Garten naturnah und schmetterlingsfreundlich umgestalten, ruft der NABU zudem dazu auf, dies zu dokumentieren und damit um eine Auszeichnung zu bewerben.

Bewerbungen können gerne per Mail an die oben genannte Adresse oder aber per Post an den NABU NRW, "Mehr Platz für Falter - Jetzt wird´s bunt!", Völklinger Str. 7-9, 40219 Düsseldorf gesendet werden.

Quelle und Kontaktadresse:
(NABU) Naturschutzbund Deutschland - Landesverband Nordrhein-Westfalen Birgit Königs, Pressesprecherin Völklinger Str. 7-9, 40219 Düsseldorf Telefon: (0211) 159251-0, Fax: (0211) 159251-15

(jg)

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