Visa-Vergabe endlich vereinfachen / Neue DRV-Politikthemen: Appell an EU und Bundespolitik
(Berlin) - Sie sind eine wesentliche Behinderung im grenzüberschreitenden Reiseverkehr und hemmen das Wachstum der Tourismusbranche: die aktuellen Visa-Regelungen. Noch immer werden durch Visa-Hürden wichtige Wirtschaftsbeziehungen innerhalb Europas behindert. Die Europäische Union unterwirft insbesondere osteuropäische Privat- und Geschäftsreisende aufwendigen Visa-Anforderungen. Erhebliche Kosten und lange Wartezeiten sind die Folge. Der Deutsche ReiseVerband (DRV) ruft die EU- und die Bundespolitik dringend auf, die Visa-Vergabe zu vereinfachen. Warum, das erläutert der Branchenverband der Touristik in der neuesten Ausgabe seines Informationsdienstes DRV-Politikthemen - dem Medium für Entscheider in Politik, Medien und Wirtschaft. Nachzulesen unter www.drv.de/presse/drv-politikthemen.html. Die Forderungen nach Visa-Vereinfachungen stellt der DRV nicht allein, sondern unterstützt die gemeinsame Initiative führender deutscher Wirtschaftsverbände - darunter des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) und des Bankenverbandes.
Unter der restriktiven Visa-Vergabe leidet beispielsweise der wachsende Markt des Gesundheitstourismus. Lange Bearbeitungszeiten und der schiere Umfang der einzureichenden Unterlagen verhindern jede Flexibilität. Erleichterungen bei der Einreise in einigen Ländern könnten den Tourismus noch viel stärker antreiben. "Hier muss auch die Bundesregierung ihr politisches Gewicht weltweit einbringen, damit diese Hürden endlich abgebaut werden", betont DRV-Präsident Jürgen Büchy. Bundesaußenminister Dr. Guido Westerwelle hatte bereits vor mehr als einem Jahr entsprechende Maßnahmen versprochen. "Wir wollen jetzt endlich Taten sehen", so Büchy.
Gerade auch die restriktiven Visa-Regelungen mit osteuropäischen Staaten sind eine Wachstumsbremse ersten Ranges: Die direkten Kosten allein für deutsche und russische Unternehmen belaufen sich auf 162 Millionen Euro pro Jahr - die Verhandlungen mit Russland stocken derzeit. Immerhin sind die Gespräche mit Ländern wie Armenien, Georgien und Moldau zum Thema Visa-Liberalisierung auf einem guten Wege. Aber ausgerechnet mit Russland, das zu den dynamischsten Ländern Europas zählt, verzögert die EU seit fast einem Jahrzehnt die entsprechenden Verhandlungen. Als Retourkutsche verschärft Moskau seinerseits die Bestimmungen. Beispiele: Ende 2010 führte Russland zusätzliche Anforderungen an deutsche Visa-Antragsteller ein, die Zahlen deutscher Touristen brachen um nahezu 20 Prozent ein. Seit November 2012 fordert Moskau von Piloten aus zahlreichen EU-Staaten Visa, Fluggesellschaften droht dadurch erhebliche Bürokratie. "Die EU muss ihre zaudernde Verhandlungsführerschaft endlich beenden. Ausgerechnet deutsche Innenpolitiker zählen zu den größten Bedenkenträgern", äußert Büchy sein Unverständnis. Welche konkreten Maßnahmen der führende Branchenverband vorschlägt, ist im Artikel "Visa-Regelungen: Bürokratismus abbauen, Wachstum fördern" aufgeführt und unter diesem Link abrufbar:
drv.de/fileadmin/user_upload/Politikthemen/121213_DRV_PT_3_2012_Visa.pdf
Ferner setzt sich der DRV in der Ausgabe 3-2012 mit den folgenden Themen auseinander:
- Reiseversicherungs-Verkauf im Reisebüro: Verbraucherfreundliches Angebot bewahren
- Berufsanerkennung in der EU: Willkür gegenüber Reiseleitern beenden
- UNWTO-Ethikkodex: Deutsche Reiseindustrie bekennt sich zu UN-Leitlinien
- Blick nach: Kuba - Wie abhängig das Land vom Tourismus ist
Hintergrund DRV-Politikthemen: Die DRV-Publikation erscheint mehrmals im Jahr und informiert die Politik in Deutschland und der EU sowie Medien und Wirtschaft über zentrale Themen und Anliegen der deutschen Reisebranche. Kontakt und kostenlose Bestellung per E-Mail unter presse[at]drv.de
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher ReiseVerband e.V. (DRV)
Sibylle Zeuch, Pressesprecherin
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