Pressemitteilung | Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) - Hauptgeschäftsstelle

VKU zur Nationalen Wasserstoffstrategie

(Berlin) - Das Bundeskabinett hat heute die Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen. Dazu sagt VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing:

"In der Energiewelt der Zukunft und in der Industrie von morgen wird der Energieträger Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. Aus Erneuerbaren Energien gewonnen, kann er erheblich zur Dekarbonisierung unserer Wirtschaft, zur Verknüpfung verschiedener Energiesektoren und damit auch zur Flexibilisierung unseres Energieversorgungssystems beitragen. Es ist daher ein richtiger Schritt, dass die Bundesregierung mit dem Entwurf einer Nationalen Wasserstoffstrategie die Bedeutung des Themas für unsere Volkswirtschaft herausstreicht. Mit der Wasserstoffstrategie wird nur erstmals ein konzeptioneller Rahmen geschaffen, der die Basis für die Entwicklung einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in Deutschland bilden kann.

Die Energiewirtschaft hat das Potenzial des Energieträgers Wasserstoff für den Klimaschutz und für den Technologiestandort Deutschland schon seit längerem erkannt. Viele Stadtwerke haben bereits eigene Wasserstoffprojekte entwickelt oder haben sie in der Planung. Daher ist bedauerlich, dass die Wasserstoffstrategie kaum auf die dezentrale Wasserstofferzeugung eingeht. Hier bestehen erhebliche Möglichkeiten, regionale oder lokale Wasserstoffbedarfe zu decken und einen lokalen Beitrag zur Systemstabilität und Versorgungssicherheit zu leisten. Anstatt hauptsächlich auf Importe zu setzen, sollte die Bundesregierung in ihrer Strategie daher ambitioniertere Ausbauziele für die nationale Elektrolyseleistung anvisieren und dabei nicht allein auf die Wasserstofferzeugung im industriellen Maßstab fokussieren. Beim Thema Wasserstoff dürfen wir nicht nur an Sahara und Rub al-Chali-Wüste denken, sondern auch an heimische Regionen wie Ruhrgebiet und Rheingau.

Die Themen Infrastrukturen und Wärmemarkt sind in dem heute beschlossenen Papier noch zu unkonkret. Hier kommt es jetzt darauf an, dass die Bundesregierung zügig Maßnahmen entwickelt, mit denen etwa Gasnetzbetreibern der öffentlichen Versorgung der Betrieb reiner Wasserstoffnetze ermöglichen würde oder die zeigen, wie das Klimaschutzpotenzial für Wasserstoff im großen Bereich der Wärmeversorgung gehoben werden kann. Auch wenn der Wasserstoffready-Bonus für KWK-Anlagen ein erster guter Ansatz ist, braucht es ein umfassendes Konzept."

Quelle und Kontaktadresse:
Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) Alexander Sewohl, stellv. Abteilungsleiter Public Affairs und Kommunikation Invalidenstr. 91, 10115 Berlin Telefon: (030) 58580-0, Fax: (030) 58580-100

(ds)

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