Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

Von der Leyen will Schutz für Wolf abschwächen

(Berlin/Brüssel) - Gestern hat die EU-Kommission einen Vorschlag veröffentlicht, den Schutzstatus des Wolfs in der Berner Konvention abzuschwächen. In ihrer Hintergrundinformation deutet sie auch mögliche Änderungen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie an.

Hierzu NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: "Dies ist ein offensichtliches Wahlkampfgeschenk an ihre Partei, um die Wiederwahl als Kommissionspräsidentin abzusichern. Damit ist keinem einzigen Weidetierhalter geholfen. Statt Symbolpolitik wären Verbesserungen in der EU-Agrarförderung angebracht.”

Die Studie, welche die EU-Kommission als Begründung bemüht, geht zwar von einer Zunahme von Wölfen in Europa in den letzten Jahren aus. Ableiten lässt sich daraus aber nicht, dass ein Absenken des Schutzstatus erforderlich oder zielführend wäre. Erst vergangenes Jahr wurde der Schutzstatus des Wolfes in der Berner Konvention umfassend überprüft und bestätigt. In der EU wird 2025 ein neuer Bericht zum Zustand von Arten und Lebensräumen erwartet. Dieser sollte abgewartet und anschließend Konsequenzen für alle Arten geprüft werden, auch diejenigen, die aktuell rapide abnehmen.

NABU-Wolfsexpertin Marie Neuwald: "Nicht die Konzentration von Wölfen entscheidet über das Risiko von Nutztierübergriffen, sondern der vorhandene Herdenschutz. Ohne Herdenschutz sind auch wenige Wölfe in einer Region eine Gefahr für Weidetiere. Sollte über eine Vertragsänderung der Berner Konvention abgestimmt werden, fordern wir Deutschland daher dazu auf, dagegen zu stimmen."

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Pressestelle Charitéstr. 3, 10117 Berlin Telefon: (030) 284 984-0, Fax: (030) 284 984 - 20 00

(mw)

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