Vorrang für Betriebsvergleich und Budgetierung

(Frankfurt/M.) – Der neu ins Leben gerufene Ausschuß Betriebswirtschaft des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbands (DRV) will sich zunächst vorrangig mit sachgerechtem Budgetieren und dem Betriebsvergleich beschäftigen, den der Verband in Autrag gibt. Dies wurde heute bei der konstituierenden Sitzung unter Leitung von DRV-Vorstandsmitglied Axel Duhr (Reisebüro Wichelhovenhaus GmbH & Co. KG, Iserlohn) im Frankfurter Büro des Versicherungsmaklers Touristik Assekuranz Service beschlossen.

„Zahlen bilden lediglich ab, was wir tun. Wer ein Budget erstellt, muß sich aber überlegen, was er eigentlich möchte“, unterstrich Bernd Zillich (Derpart Reisevertrieb GmbH, Frankfurt am Main) die Bedeutung des Themas. Es gelte, nicht bloß auf Umsätze und Paxe zu schielen, sondern auch auf die Erträge zu achten, plädierte Rainer Nuyken (AtourO Reisen, Untergruppenbach) für Budgetierung als Frühwarnsystem. Weil längst nicht alle Branchenunternehmen hinreichend mit der Materie vertraut sind, will der Ausschuß den DRV-Mitgliedern Hilfestellungen für ein sachgerechtes Budgetieren an die Hand geben.

In enger Zusammenarbeit mit dem DRV-Expertenkreis Statistik und Marktforschung sollen darüber hinaus praktische Aspekte in den Fragenkatalog für den Betriebsvergleich eingebracht werden, um sachgerechtes Benchmarking und das Identifizieren betrieblicher Verbesserungspotentiale zu unterstützen.

Das könne nur der Anfang sein, faßte Axel Duhr die Diskussion zusammen. Auf der Agenda stehe ferner das Thema Prozeßkosten und Backoffice, wo man nicht länger gewillt sei, auf fremde Daten zu vertrauen. Obwohl Reisebüros alle erforderlichen Daten in ihre Systeme eingeben, fehlten „Auswertungen auf Knopfdruck“ bislang nur zu oft. Im Sinne der Kundenorientierung müßten die Systemhäuser hier etwas tun. Daran sollten auch alle Leistungsträger interessiert sein, die Steuerung und Prozesskostensenkung fordern, meinte der Ausschußvorsitzende. Insofern solle der Versuch unternommen werden, Standards zu definieren, welche Auswertungen notwendig sind.

Zu den Aufgaben der Betriebswirtschafts-Experten des DRV zählt ferner das Personalmanagement. Hier sollen Vor- und Nachteile von Mitarbeiterbeteiligungs- und -motivationssystemen dokumentiert und via Extranet den Verbandsmitgliedern exklusiv zur Verfügung gestellt werden. Kritisiert wurde, daß IATA-Agenten teure Ticketdrucker vorhalten müssen, während beispielsweise Siemens-Mitarbeiter ihre Flugscheine mit simplen Bürodruckern ausfertigen. Angesichts der Zunahme von Kreditkartenzahlungen – nicht zuletzt im Leisure-Bereich – möchte der Ausschuß die Höhe der IATA-Bürgschaften zur Diskussion stellen. Als weiteres Optimierungspotential wurden Hotelprovisionen identifiziert, wo Auslandsschecks und das Nachverfolgen nach wie vor Probleme bereiten. Weitere Themen für die künftige Ausschußarbeit sind ferner Rail & Fly auch für kleinere Unternehmen sowie das Kreditkartendisagio.

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