Pressemitteilung | Naturland - Verband für ökologischen Landbau e.V.

Votum gegen Gentechnik im Essen / Klare Mehrheit gegen Agro-Gentechnik

(Gräfelfing) – Keine Gentechnik ins Essen. Das ist das klare Votum einer überwältigenden Mehrheit der Wählerinnen und Wähler. Gleichgültig welche Parteien die neue Regierung in Deutschland stellen – sie müssen das Votum gegen die Agro-Gentechnik berücksichtigen. Die Stimmen für Bündnis 90/ Die Grünen, SPD und Die Linke.PDS stehen für die absolute Mehrheit der Verbraucher, die Gentechnik nicht in ihren Lebensmitteln haben wollen. Hans Hohenester, Vorsitzender des Naturland Präsidiums fordert ein Umdenken in der Union und in der FDP: „Auch die Agro-Gentechnik war zur Wahl gestanden, doch es gibt keine Mehrheit für diese Risikotechnologie.“

Das Unverständnis an der Haltung von CDU/CSU und FDP war schon am Sonntag vor der Wahl in rund 150 deutschen Städten bei der bundesweiten Aktion „tafeln! Für Bio – gegen Gentechnik.“, initiiert vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BöLW), deutlich geworden. Auf breite Ablehnung stößt das Anliegen der Union und der FDP die Gentechnikindustrie und die Gentechnikanwender über eine Gesetzesänderung aus der Verantwortung zu entlassen. Hohenester: „Fast 80 Prozent der Verbraucher wollen kein Gen-Food – da sind die Pläne von CDU/CSU, dass die Verbraucher künftig womöglich über ihre Steuern für die Schäden aufkommen müssen, die die Risikotechnologie verursacht, nicht nachvollziehbar.“

Das Wissen über die Auswirkungen bei der Anwendung der Agro-Gentechnik ist noch sehr lückenhaft, eine Voraussage der Konsequenzen für Mensch und Natur ist nicht möglich. Durch die Agro-Gentechnik werden neue Gen-Kombinationen in die Nahrung eingeführt, die der Mensch nie zuvor im Essen hatte. Die Auswirkungen auf den Menschen sind unbekannt, Langzeituntersuchungen wurden bislang nicht durchgeführt oder Ergebnisse unter Ver-schluss gehalten. Es ist und bleibt eine Risikotechnologie. Doch das Recht der Verbraucher auf Wahlfreiheit beim Einkauf muss geschützt werden. Eine sogenannte Koexistenz von Gentechnik und Gentechnikfreiheit ist durch Umwelteinflüsse unmöglich. Daher muss die gesamtschuldnerische Haftung auch in Zukunft gewährleistet bleiben. Das Standortregister von Genflächen muss transparent bleiben.


Erst im April 2005 hatte ein konventioneller Nachbarbetrieb von Naturland Bauer Hohenester unwissend gentechnisch verändertes Maissaatgut der Sorte „MON 810“ der Firma Pioneer ausgebracht. „Eine fahrlässig handelnde Gentechnik-Industrie sorgt durch die Hintertür für das Inverkehr-Bringen von „Gen-Pflanzen“. Zudem wird die Kontamination von Nachbarfeldern womöglich durch Freiland-Versuche legalisiert. Auch als Naturland Bauer erwarte ich von der Politik Rahmenbedingungen, die alle Landwirte schützen, die kein Gen-Food produzieren wollen !“, konstatiert Hans Hohenester.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturland - Verband für naturgemäßen Landbau e.V. Kleinhaderner Weg 1, 82166 Gräfelfing Telefon: 089/8980820, Telefax: 089/89808290

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