Waldzustandsbericht 2002: Schäden stagnieren auf hohem Niveau
(Berlin) - Der Zustand des Waldes hat sich nicht gebessert. Die Waldschäden stagnieren auf hohem Niveau. Nur in einigen Bundesländern und bei wenigen Baumarten kann eine leichte Verbesserung beobachtet werden, erklärte die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. (AGDW), PD Dr. Ute Seeling, im Vorfeld des für Mitte Dezember erwarteten Waldzustandsberichtes 2002 der Bundesregierung. Anhand der einzelnen Waldschadensberichte der Bundesländer kann bereits jetzt eine Prognose für den bundesweiten Zustand der Wälder getroffen werden. Der Bericht wurde bereits zum 21. Mal erstellt und hat fast immer dasselbe Ergebnis gebracht. Es stellt sich die Frage, wann aus diesem besorgniserregenden Waldzustandsbericht endlich politische Konsequenzen gezogen werden, so Dr. Seeling.
Die Waldschäden, die Degradierung der Waldböden und die Belastungen des Grundwassers weiteten sich aus. Folge könne nur sein, die Emissionen von Luftschadstoffen noch wesentlich konsequenter zu drosseln, forderte Dr. Seeling. Optisch ist die dramatische Situation in den Wäldern für den Bürger kaum wahrnehmbar. Dies liegt insbesondere daran, dass verantwortungsvolle Waldbauern die erkrankten, geschädigten oder aufgrund von Windstürmen oder Schneebrüchen gefallenen Bäume zügig aufarbeiten und aus den Wäldern bringen. Dies geschieht aus mehreren Gründen. So ist die rasche Räumung dringend geboten, um einen Schädlingsbefall zu verhindern und den verbleibenden Bestand zu schützen, aber auch einer Entwertung des Holzes vorzubeugen, erklärte die Geschäftsführerin.
Nach Ansicht der AGDW hat der politische Einsatz zum Schutz und zum Erhalt der Wälder stark nachgelassen. Vielerorts handele es sich bei dem Bemühen um den Wald nur um ökologische Lippenbekenntnisse. Allein die Bezeichnung Ökosteuer sei in Bezug auf den Wald irreführend, denn die Einnahmen daraus kämen allein der Rentenversicherung und nicht der Umwelt zu Gute. Konsequent wäre es, wenigstens die aufgrund der hohen Konzentration an Luft- und Schadstoffen notwendige Schutzkalkung der Wälder anteilig aus diesen Erlösen zu bezahlen. Überdies werde das enorme Potential des Waldes verkannt. Dies zeige sich bereits beim Thema Erneuerbare Energien.
Im Vergleich zu anderen regenerativen Energiequellen erfahre die Forstwirtschaft keine so hohe staatliche Subventionierung wie z.B. die Windkraft. Vielmehr würde das Holz als Energieträger durch die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7 Prozent auf 16 Prozent gegenüber anderen regenerativen Energieträgern und auch gegenüber der fossilen Energie einseitig verteuert. Dies sei vollkommen unverständlich und stehe in klarem Widerspruch zu den in den Koalitionsvereinbarungen formulierten Absichtserklärungen. Dabei bietet gerade der Privat- und Kommunalwald ein hohes zusätzliches Potential an nachhaltig nutzbarem Holz. Das als Energieholz den Verbrauch von Öl und Kohle reduzieren könnte.
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